KaZaA-Betreiber verraten Firmendetails
Nach zahlreichen Spekulationen über die Betreiber von KaZaA, Sharman Networks, das die Software vom ursprünglichen Hersteller StreamCast gekauft hatte, stellte CEO Nikki Hemming das Unternehmen nun erstmals in der Öffentlichkeit vor.
Sharman Networks ist aus steuerlichen Gründen in Vanuatu gemeldet, einer Südseeinsel, die sich selbst in Anzeigen als "Steuerparadies im Südpazifik" beschreibt.
Nach den Nutzungsbedingungen ist der Gerichtsstand jedoch Australien, wo ähnlich strikte Copyright-Gesetze wie in den USA bestehen.
VanuatuAn Sharman Networks verkauft
Das niederländische Unternehmen KaZaA sah sich wegen des Urteils
eines niederländischen Gerichts im November 2001 gezwungen, seinen
Filesharing-Dienst an das australische Unternehmen Sharman Networks
zu verkaufen. Das Gericht befand KaZaA für schuldig, Urheberrechte
von Künstlern zu verletzen, und verlangte, dass KaZaA Maßnahmen
treffen müsse, um die Urheberrechtsverletzungen zu unterbinden.
Bald kostenpflichtiges Premium-Service
Sharman Networks wird nach Aussagen Hemmings von mehreren Investoren finanziert, die anonym bleiben wollen.
Weitere Einnahmen erhält das Unternehmen durch einen Vertrag mit dem Werbevermarkter DoubleClick. Die kostenlos nutzbare Software präsentiert dem User Werbebanner, mit denen die bisher einzigen Einnahmen aus dem Betrieb der Tauschplattform generiert werden.
In Zukunft soll ein kostenpflichtiges Premium-Service in der Software erweiterte Dienste anbieten und mehr Umsatz bringen.
KaZaA ist nicht für Nutzung verantwortlich
Ende März hat ein niederländisches Berufungsgericht in zweiter
Instanz geregelt, dass die Macher von Software, mit der man Musik,
Filme oder anderes urheberrechtlich geschütztes Material über das
Internet herunterladen kann, nicht für die Aktivitäten ihrer Nutzer
verantwortlich sind. Das erste Urteil gegen KaZaA wurde aufgehoben.
Software heimlich in KaZaA versteckt
KaZaA war unlängst in Verruf gekommen, als bekannt wurde, dass das US-Technologieunternehmen Brilliant Digital Entertainment mit einer eigenen Software die PCs der KaZaA-User für Network-Storage, Distributed Computing und Network-Services erschließen will.
Brilliant Digital Entertainment hatte dazu still und leise sein P2P-Programm "Altnet Secureinstall" seit Herbst 2001 gemeinsam mit der Musiktausch-Software KaZaA verteilt.
Mit der Aktivierung der Altnet-Software auf den User-PCs entsteht ein eigenes P2P-Netzwerk, das unabhängig von den Musiktauschdiensten arbeitet.
Zustimmung erforderlich
Brilliant Digital Entertainment betonte, dass der User der
Aktivierung seines PCs für das Netzwerk zustimmen muss.
Datenschützer in den USA sehen in dieser Versicherung allerdings nur
ein Lippenbekenntnis. Nach ihrer Einschätzung ist Brilliant Digital
Entertainment jederzeit in der Lage, auch ohne Zustimmung der
betroffenen KaZaA-Nutzer ein Netzwerk aufzubauen.
Tipp: KaZaA Lite
Nachdem der Fall von Brilliant Digital bekannt worden war, tauchte binnen kurzer Zeit eine gecrackte Version der KaZaA-Software auf.
Filesharing-Fans können nun auf eine völlig von Spyware und Werbe-Pop-ups befreite Version "KaZaA Lite" zurückgreifen.
Ein weiterer Vorteil der werbefreien Lite-Version: Da keine Bandbreite für das Übertragen von Werbebannern vergeudet wird, erfolgt der Tausch von Dateien zwischen den Anwendern schneller.
Außerdem wurde das Bitratenlimit von 128 kBit/s in der Lite-Version komplett entfernt.
Vorher deinstallieren und Ad-aware laufen lassen
Vor der Installation sollten erst die Programme KaZaA [Lite],
Morpheus, Grokster und RefoSearch [sofern vorhanden] deinstalliert
werden. Danach sollte man mit dem Spyware-Erkenner Ad-aware das
System überprüfen. Ist eventuelle Spyware entfernt, kann KaZaA Lite
1.6 installiert werden.
Ad-aware 5.71