27.04.2002

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Streit um Lizenzgebühren bei MPEG-4

Das für die Standardisierung von MPEG-4 verantwortliche Unternehmen MPEG Licencing Administration [MPEG LA] hat Anfang des Jahres umstrittene Vorschläge zur Lizenzierung vorgelegt.

MPEG LA sieht vor, dass zum einen die Anbieter von Codecs zahlen, zusätzlich will es aber auch die Anbieter entsprechender Inhalte zur Kasse bitten.

"Dieses Lizenzmodeill bedeutet das frühe Ende für das Video-Komprimierungsformat MPEG 4", glaubt Real-Networks-Chef Rob Glaser.

Volumenabhängige Abgaben

Das Konsortium, bestehend aus den 18 Patentbesitzern der Technologie, plant volumenabhängige Abgaben.

Von den Lizenznehmern sollen zunächst 25 US-Cent für jedes MPEG-4-Produkt kassiert werden, wobei es pro Unternehmen eine Obergrenze von einer Million USD im Jahr geben soll. Außerdem soll es eine weitere Gebühr von 2 Cent pro Multimediastunde geben, die in dem neuen Format abgespeichert wird.

Dies führt nach Ansicht von Glaser dazu, dass die Technologie keine Chance haben wird, sich am Markt durchzusetzen.

"Aussagen seind unreif"

Larry Horn, Vize-Präsident der MPEG LA, erklärte er würde Glasers Beurteilung keineswegs zustimmen.

Er hält die Äußerungen für "unreif", sei doch die Gruppe immer noch dabei, die Lizenzbedingungen festzulegen. Horn erwarte die endgültige Lizenzstruktur in ein paar Monaten.

Außerdem sei Real-Networks erst vor wenigen Tagen dem MPEG-4 Industry Forum beigetreten und setze sich für die Unterstützung der unterschiedlichen Komprimierungs-Codecs ein. Zudem sind die Real-Produkte "Real Server" und "Real System iQ" schon längst für MPEG-4-Unterstützung vorbereitet.

Experten gehen jedoch davon aus, das Real Networks vorerst weiter auf das hauseigene Steaming-Verfahren "Real Video 9" setzt.