30.04.2002

NICHT NAIV

Bildquelle: LAW

User misstrauen MSN, AOL und Passport

Die Marktforscher von Gartner haben in zwei Wellen im vergangenen August und im Februar dieses Jahres über 2.000 Verbraucher zum Thema SSO-Dienste [Single Sign-on] wie Microsofts Passport, AOLs Screen Name und zukünftig Liberty Alliance befragt und dabei Interessantes herausgefunden:

Den Usern geht es eher um Datensicherheit denn Bequemlichkeit - sie wollen eigentlich gar keine solchen Dienste und haben sie bisher nur deswegen akzeptiert, weil sie ohne diese bestimmte Services wie Hotmail nicht hätten nutzen können.

Generelles Misstrauen

Dazu gesellt sich noch ein gesundes Misstrauen in die kommerziellen Anbieter: 38 Prozent der von Gartner Befragten gaben zu Protokoll, sie vertrauten Microsoft "überhaupt nicht". Für AOL lag dieser Prozentsatz bei 29 von hundert.

Streit um Nutzerzahlen

Gartner schätzt, dass es derzeit "nur" rund 50 Millionen registrierte Nutzer von Authentifizierungsdiensten gibt. Im kommenden Jahr sollen diese im Schnitt wenigstens drei Sites pro Monat über die Services besuchen.

Die Zahl der Passport-Kunden beziffert Gartner mit 25 Millionen, von denen aber nur 14 Prozent überhaupt wüssten, dass sie ein solches Konto haben. Microsoft spricht dagegen von mehr als 200 Millionen registrierten Passportlern - allerdings räumt das Unternehmen ein, dass wohl nicht alle aktive Nutzer seien.

"Die Verbraucher sind nicht vollkommen gegen solche Dienste", bilanziert Gartner-Analyst Avivah Litan. "Aber sie stehen ganz unten auf ihrem Wunschzettel, solange Sicherheits- und Datenschutzprobleme nicht ausgeräumt sind."

Erste Ergebnisse der Studie wurden "Cnet" vorab zur Verfügung gestellt. Weitere Details will Gartner auf einer Konferenz im kommenden Monat preisgeben.