Download-Service nach Kundenwünschen
Als erstes kostenpflichtiges Online-Service der Musikindustrie soll "popfile.de" des Major-Labels Universal Music auf jegliche Nutzungsbeschränkung wie einen Kopierschutz oder ein DRM-System [Digital Rights Management] verzichten.
"Die User können die kopierten Tracks auf CD brennen oder auf ihre MP3-Player überspielen", sagte Tim Renner, Chef von Universal Music Deutschland, in einem Interview gegenüber "Online Today".
Mit der Ankündigung reagiert erstmals eines der fünf großen Musik-Labels auf die wiederholte Kritik an den bisherigen kostenpflichtigen Services der Industrie ["Pressplay" und "MusicNet"], an denen vor allem ausgesetzt wurde, dass sie die Nutzung der gekauften Titel drastisch einschränken.
Universal betreibt zusammen mit Sony Music schon jetzt den - offensichtlich nicht besonders erfolgreichen - Dienst "Pressplay". Hier ist zwar das Brennen von Titeln möglich - allerdings eingeschränkt durch ein DRM-System.
Pressplay gibt sich Brenner-freundlichPositive Erfahrungen sammeln
"Die Leute sollen so positive Erfahrungen wie möglich machen - vor allem vor dem Hintergrund, dass sich die Musikindustrie gegen illegale Angebote wehren muss. Das komplette Repertoire von Universal Deutschland soll auf popfile.de bereitgestellt werden", versicherte Renner.
"Der Durchschnittspreis wird bei 99 Cent pro Track liegen. Preisdifferenzierungen sind nach Bekanntheitsgrad der Künstler und Songs möglich."
Universal Deutschland will über popfile.de voraussichtlich ab dem 1. Juli Musik im MP3-Format online verkaufen.
Universal Music DeutschlandKundenwünsche
Eine aktuelle US-Studie kommt zu dem Schluss, dass die Musikindustrie bisher mit ihren kostenpflichtigen Download-Services nicht auf die Wünsche und Bedürfnisse der Konsumenten eingeht - obwohl diese prinzipiell an kostenpflichtigen Diensten Interesse haben.
Die Konsumenten wollen laut der Studie - im Gegensatz zu den Angeboten der aktuellen Services - ihre Musik besitzen, kontrollieren und darüber nach ihren Wünschen verfügen.
Um erfolgreich zu sein, müssten legale Dienste den Konsumenten daher erlauben, die Songs in die gewünschten Formate zu transferieren - und genau das verspricht Universal Deutschland jetzt mit der Ankündigung von popfile.de.
"Musikindustrie löst nur eigene Probleme"