02.05.2002

CYBORG

Bildquelle: orf on

Ferngesteuerte "Roboter-Ratten"

US-Wissenschaftlern ist es gelungen, Ratten mit einer Art Fernsteuerung auszustatten, die es ermöglicht, die Tiere aus mehreren hundert Meter Entfernung ziemlich exakt zu lenken.

Für das Experiment wurden den "Ratbots" jeweils drei Elektroden ins Gehirn eingepflanzt. Dazu tragen die Ratten eine Art "Rucksack", in dem sich die Batterien und das Empfangsgerät befinden, mit dem die Forscher Impulse an das Hirn des Nagetiers geben können. Die "Ratbots" können derzeit so links, rechts und vorwärts gesteuert werden.

Ziel der Forschung ist es, die Tiere so exakt zu steuern, dass sie - mit einer Kamera ausgerüstet - etwa nach verschütteten Erdbebenopfern suchen oder in unzugänglichen Röhrensystemen Inspektionen ausführen können.

Ethische Bedenken

Die Ratten werden allerdings nicht direkt über ihr Richtungsgefühl gesteuert, eine Elektrode ist vielmehr am Lust- oder Belohungszentrum des Gehirns angebracht. Anschließend wurden die Tiere trainiert, auf einen Impuls von den beiden anderen Elektroden entweder nach links oder nach rechts zu laufen, was jeweils mit einem Impuls an das Lustzentrum belohnt wurde. Nur ein Impuls an das Lustzentrum lässt die Tiere dagegen geradeaus laufen.

Das Echo auf das Experiment in der wissenschafltichen Welt ist zwiespältig: Es wird zwar als technologische Leistung anerkannt, neurologisch allerdings nicht als Erkenntnisgewinn gewertet.

Roboter lassen auf sich warten

Mit der gleichen Zielsetzung, also dem Zugang zu schwer erreichbaren Orten, und in der Regel auch den gleichen militärischen Hintergründen versuchen Forscher schon seit einigen Jahren entsprechende Roboter zu entwickeln.