02.05.2002

AVD & EVD

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China bringt eigene DVD-Formate

Einem taiwanesischen Bericht zufolge arbeiten die Hersteller von optischen Laufwerken in China und Taiwan an zwei eigenen Formaten.

Sie wollen sich dadurch die Lizenzgebühren für die DVD-Standards ersparen. Das berichtet die taiwanesische Wochenzeitung "DigiTimes" in ihrer Online-Ausgabe.

19 Hersteller entwickeln neue Formate

Laut "DigiTimes" haben sich schon 19 nicht genannte taiwanesische Hersteller von DVD-Laufwerken zusammengeschlossen, die jetzt mit Firmen auf dem chinesischen Festland die neuen Formate festlegen wollen.

Dafür soll eine Dachorganisation namens "Advanced Optical Storage Research Consortium" gegründet werden.

Angedacht ist dem Bericht zufolge eine "EVD" [Enhanced Versatile Disc], für die bereits in zwei Monaten eine Spezifikation vorliegen soll. Diese EVD soll die geplante chinesische "AVD" [Advanced Versatile Disc] noch vor einer Markteinführung ablösen.

Lizenzgebühren ersparen

Um den technischen Fortschritt geht es laut "DigiTimes" jedoch gar nicht - vielmehr wollen sich Chinesen und Taiwaner die Lizenzgebühren für die vom DVD-Forum festgeschriebenen internationalen Standards [DVD-R, DVD-RW und DVD-RAM] ersparen.

Das chinesische Unternehmen Apex Digital beispielsweise befindet sich gerade mit Sony in einem Rechtsstreit, weil man DVD-Player in die USA exportiert haben soll, ohne Lizenzgebühren zu bezahlen.

Ausdehnung auf westlichen Markt denkbar

Folglich sind die neuen Standards vorerst auch nur für den chinesischen Sprachraum vorgesehen, wo bereits im dritten Quartal 2002 die ersten Produkte herauskommen sollen.

Sollten die ostasiatischen Produkte ein Erfolg werden, könnten sie auch schnell den westlichen Markt erobern.

Die meisten westlichen DVD-Player können inzwischen auch das Format "SVCD" [Super Video Compact Disc] lesen. Es handelt sich dabei um ein auf Basis der VCD quasi "wild" entwickeltes Format aus China.