Microsoft drohen harte Strafen
Richterin Colleen Kollar-Kotelly hat während einer Anhörung im Microsoft-Prozess bekräftigt, dass sie juristisch genügend Vollmacht habe, um auch harte Strafen gegen Microsoft zu verhängen.
Denkbar seien etwa Sanktionen, die zum Beispiel auf dem Markt für Set-Top-Boxen verhindern könnten, dass Microsoft seine Mitbewerber verdrängt.
Microsoft hatte sich im bisherigen Prozess vehement gegen diese Forderung gewehrt und damit gedroht, das Betriebssystem vom Markt zu nehmen. Der Konzern argumentiert, dass Software wie Internet Explorer und Media Player tief im System verwurzelt seien und Windows etwa ohne die Browser-Technologie nicht voll funktionsfähig sei.
Gates droht mit Windows-EinstellungUnabhängige Entscheidung möglich
Die Richterin schloss bei der Anhörung über mögliche Strafen zudem nicht aus, dass der Konzern künftig ein modulares Windows XP auf den Markt bringen muss. Ein modulares Windows ist eine der Hauptforderungen der Anklage.
Bei der Anhörung musste ein Anwalt der neun klagenden Bundesstaaten nochmals ausführlich zum modularen Windows Stellung beziehen.
Die Richterin sah die Forderung grundsätzlich nicht als überzogen an, sagte aber, dass eine Entscheidung über diese Frage unabhängig von den anderen Anklagepunkten fallen könne.
"Ich möchte noch mal klar sagen: ich habe noch keine Entscheidungen getroffen", sagte die Richterin.
Die achtwöchige Anhörung von mehr als 30 Zeugen war am vergangenen Freitag zu Ende gegangen. Die Richterin will frühestens Ende Juni entscheiden, welche Auflagen Microsoft erfüllen muss.