Erster echter Luftkampfroboter hebt ab
Diese Woche hat der erste "echte" fliegende Kampfroboter erfolgreich seinen Jungfernflug absolviert.
Das "Unmanned Combat Aerial Vehicle" [UCAV] "X-45" von Boeing ist im Gegensatz zu den Aufklärungsdrohnen, die nachträglich mit Luft-Boden-Raketen ausgestattet wurden und über Afghanistan zum Einsatz kamen, von Anfang an als bewaffneter Kampfroboter konzipiert worden.
Der "X-45", von dem bisher zwei Prototypen gebaut wurden, hat eine Spannweite von 12 Metern, kann 1,36 Tonnen Bomben- oder Raketenlast transportieren, hat einen Aktionsradius von rund 1.200 km und ist für Überschallgeschwindigkeiten konstruiert.
Der Kampfroboter soll prinzipiell von einer Bodenstation aus gesteuert werden, aber auch "teilautonom" agieren können.

Vorläufer
Die USA haben im letzten Herbst in Afghanistan zum ersten Mal ein unbemanntes und zugleich bewaffnetes Flugzeug in den Kampf geschickt.
Militärexperten halten den Einsatz der mit Anti-Panzer-Raketen bestückten Drohne "RQ-1-Predator" in Afghanistan für einen "revolutionären Schritt bei der Kriegsführung".
Bisher ist allerdings wenig über die Art des Einsatzes der Maschinen im Afghanistan-Krieg bekannt. Sicher scheint aber, dass sie bereits einige Male Raketen abgefeuert haben.
Der "Predator" der Firma General Atomics Aeronautical Systems [GAAS] ist ein propellergetriebenes UAV [Unmanned Air Vehicle], das entweder selbstständig auf einem festgelegten Kurs fliegt oder über eine mobile Kontrollstation, die ebenfalls von GAAS angeboten wird, gesteuert werden kann. Von ihnen aus werden "Hellfire"-Luft-Boden-Raketen abgefeuert, die bisher von Helikoptern aus zum Einsatz kamen.

Der nächste Schritt
Während die Drohne "Predator" allerdings noch von einer Bodenstation aus steuerbar war und der Feuerbefehl für die "Hellfire"-Luft-Boden-Raketen letztlich noch vom menschlichen Personal kam, will die US-Marine mit U-Booten sogar noch einen Schritt weiter gehen und völlig autonome Unterwasser-Kampfroboter auch mit Torpedos bestücken.
Die Navy tut das allerdings nicht nur aus dem Drang zur Innovation, sondern schlicht, weil die meisten Funkwellen unter Wasser nicht weitergeleitet werden und so eine Fernsteuerung nicht möglich ist.
Analog zu den UAVs [Unmanned Air Vehicle] der Luftwaffe werden die Roboter-U-Boote UUVs [Unmanned Underwater Vehicles] genannt.
