26.05.2002

NOVELLE

Bildquelle: APA

Erste Überlegungen zum neuen TKG

In seinem ersten Interview zum Thema Telekom stellt Infrastrukturminister Mathias Reichhold [FPÖ] klar, dass er bei der anstehenden Novellierung des Telekom-Gesetzes [TKG] keine einzelnen Anbieter bevorzugen wolle, auch nicht die Telekom Austria.

Mehr Vielfalt oder Staatsunternehmen stärken?

Reichhold gegenüber dem Magazin "trend" wörtlich: "Ich glaube, einen Ex-Monopolisten zu schützen, weil er im Staatseigentum ist, ist einfach schlecht, weil er sich im internationalen Wettbewerb durchsetzen müssen wird. Und je länger man Strukturen, die überaltert sind, konserviert, desto schlechter ist das."

Dies sei eine Philosophie, die auch der Finanzminister mittrage.

Reichhold räumt allerdings ein, im Spannungsfeld zu stehen, "wollen wir das eigene Staatsunternehmen schmücken, damit es möglichst viel wert ist, oder umgekehrt zulassen, dass alternative Wettbewerber auch entsprechende Geschäfte machen können, um mehr Vielfalt in den Markt zu bringen."

Regulierungsbehörde mit mehr Befugnissen

Reichhold deutet im "trend"-Interview an, dass ihm eine Variante "sehr gefallen" würde, wonach der Regulator gestärkt werde bis hin zur Möglichkeit, einstweilige Verfügungen anordnen zu können.

Dies ist auch die Variante, die der Leiter des Telekom-Unterausschusses des parlamentarischen Verkehrsausschusses, Reinhard Firlinger [FPÖ], derzeit präferiert, der die Regulierungsbehörde mit "quasi richterlichen Befugnissen" ausstatten will.