Wie Spiel und Krieg zusammenwachsen
Vor dem Eingang zur weltgrößten Game-Messe Electronic Entertainment Expo in Los Angeles stehen mit Boden-Luft-Raketen bestückte Panzer - keine Modelle, sondern echte Flugabwehr-Panzer.
Diese sind allerdings weder zur Terror-Abwehr noch als Marketing-Gag für ein neues Spiel zu verstehen, sondern als Einstimmung der Besucher auf die Aktivitäten der ganz realen US-Armee auf der Messe.
Diese wirbt dort, wie dies auch auf US-Highschools üblich ist, um Rekruten und offenbart durch ihr Vorgehen die Verbindung zwischen Spiel und Krieg auf besonders deutliche Weise.

Lustig spielt sich das Soldatenleben
In den Messehallen laufen zu Promo-Zwecken bewaffnete Soldaten Streife und am Stand der Army kann man zwei Computerspiele testen, mit deren Hilfe junge Rekruten für den Dienst am Vaterland angeworben werden sollen.
Die beiden Games "Soldiers" und "Operations" sollen ab Juli bei Rekrutierungsbüros und auf der Army-Website gratis erhältlich sein.
Echter Krieg am Joystick
Aber nicht nur zu Werbezwecken nähert sich die US-Army der Welt der Gamer, auch die echte Kriegsführung erhält mit zunehmender "Automatisierung" immer mehr Elemente aus den Spielen:
Laut einer Umfrage der Northwestern University unter 1.000 College-Studenten ist das Haupthindernis für den Eintritt in die Army schlicht "die Gefahr", in die man sich damit begibt und diese wird durch Waffensysteme, wie den ersten echten Luftkampfroboter, der letzte Woche seinen Jungfernflug absolvierte, für die US-Soldaten immer weiter reduziert:
Die US Air Force will nach eigenen Angaben mit dem ferngesteuerten System vor allem das Risiko für ihre Piloten bei Kampfeinsätzen reduzieren, während sie weiterhin eine menschliche Kontrolle über den Waffeneinsatz behält.
Und wenn der Soldat zum Videospieler wird, der allerdings ein echtes Kampfsystem fernsteuert, ist es nur konsequent, den kämpfenden Nachwuchs auf der Spielemesse zu rekrutieren.
