30.05.2002

EUROPA

Bildquelle: fuZo

Weniger Spam und mehr Überwachung

Der Verletzung der Privatsphäre durch Werbe-E-mail, Werbe-SMS und durch die Platzierung von sogenannten Cookies im PC hat heute das Europäische Parlament mit der Annahme eines Berichtes über die Verarbeitung personenbezogener Daten und den Schutz der Privatsphäre in der elektronischen Kommunikation eine klare Absage erteilt.

Gleichzeitig betonen Datenschutz-Experten, dass die Regelung über die Speicherung personenrelevanter Daten einen weiteren Schritt hin zum gläsernen Bürger bedeuten könnte.

Mitgliedstaaten entscheiden über Speicherung

Es überlässt den Mitgliedstaaten die Möglichkeit, Telekom- und Internetanbietern zu verpflichten, die Daten von Bürgern, wie Telefongespräche, SMS, e-mails, Internet während einer unbestimmten Zeit aufzubewahren.

Die Mitgliedsstaaten dürfen demnach den Datenschutz nur zur Verbrechensbekämpfung oder zum Schutz der öffentlichen oder nationalen Sicherheit aufheben, "wenn diese Maßnahme innerhalb einer demokratischen Gesellschaft notwendig, angemessen und verhältnismäßig ist."

Inkrafttreten Ende 2003

Die Richtlinie muss noch formell von den Regierungen im EU-Rat gebilligt werden.

Da sie jedoch ein Kompromiss zwischen Rat, Parlament und EU-Kommission ist, wird mit einer Annahme gerechnet. Das Inkrafttreten ist für Ende nächsten Jahres geplant.

Sowohl im Parlament als auch in der Kommission hatte es Bedenken gegen die Daten-Speicherung gegeben.