03.06.2002

SCAM & SPAM

Bildquelle: PhotoDisc

"Nigeria-Connection" findet Online-Opfer

Immer mehr Internet-Nutzer fallen nach Angaben des baden-württembergischen Landeskriminalamtes [LKA] auf die Betrügereien der so genannten Nigeria-Connection herein.

Kriminelle aus Afrika versprechen seit 1988 bundesweit ihren Opfern große Gewinne, falls diese nigerianischen Geschäftsleuten behilflich seien, Geld aus dem Land zu schaffen.

"In letzter Zeit nimmt diese Betrugsform via Internet rapide zu", zitiert das Münchner Nachrichtenmagazin "Focus" Kriminaloberrat Ralf Michelfelder.

"Dringende Warnung"

Der LKA-Ermittler warnte "dringend davor, auf solche Angebote einzugehen".

Die Mitglieder der Nigeria-Connection schreiben ihre Opfer per E-Mail an und schlagen Geschäfte vor, in denen es um den Transfer von US-Dollar in mehrstelliger Millionenhöhe geht - sie sollen ins sichere Ausland transferiert werden.

Die Angeschriebenen sollen ihr Giro-Konto für die Transaktion zur Verfügung stellen, als Vergütung wird ihnen eine Belohnung in Millionenhöhe in Aussicht gestellt. Zuvor sollen die Angeschriebenen eine Vorauszahlung leisten, die angeblich für Notarkosten oder Überweisungsgebühren benötigt wird.

Nach Polizeiangaben ist jedoch bislang kein Fall bekannt, in dem die Angeschriebenen tatsächlich bezahlt wurden.

Die Nigeria-Scams haben eine derart hohe Verbreitung, dass sie in Interpol-Kreisen nur mehr als "419 letters" bezeichnet werden, nach dem nigerianischen Paragrafen, der derartige Betrügereien verbietet. Jährlich werden allein US-Bürger um mehrere 100 Mio. USD betrogen.