MMS startet in Österreich
Als erster österreichischer Mobilfunkanbieter und als einer der ersten fünf Netzbetreiber weltweit hat die Mobilkom Austria am Dienstag den neuen Service MMS [Multimedia Message Service], den Nachfolger von SMS [Short Message Service], gestartet.
Mit MMS können künftig nicht nur Textnachrichten von mehr als 4.000 Zeichen [SMS: 160 Zeichen], sondern auch Bilder und Musik versendet werden.
Mindestens 50.000 User bis Jahresende
Bis 1. September 2002 ist das Angebot gratis, danach kostet jede
versendete MMS vorerst 60 Cent. Der Empfang ist wie bei der SMS
kostenlos, zumindest, wenn die MMS innerhalb des Mobilkom-Netzes
verschickt wird. Mobilkom-Vorstand Hannes Ametsreiter rechnet mit
50.000 bis 80.000 MMS-Nutzern bis Jahresende.
Erwartungen der Mobilkom sind verhalten
Für Ametsreiter ist MMS "der erste Schritt in Richtung Multimedia". Da viele MMS-Handys auch über integrierte Kameras verfügten, würde mit der Technologie die digitale Fotografie und die Mobilfunktelefonie - zwei Bereiche mit steilem Wachstum - zusammengeführt.
Dennoch sind die Erwartungen der Mobilkom eher verhalten. Das Marktforschungsunternehmen Forrester rechnet für Österreich mit 845.000 regelmäßigen MMS-Usern 2004, 2,1 Millionen 2005 und 2,7 Millionen 2006. Die Anzahl der versendeten MMS pro Monat soll von 2004 bis 2006 von 1,7 auf 13,5 Millionen steigen.
Ametreiter rechnet damit, dass diese Prognosen allerdings noch um rund 30 Prozent zu hochgegriffen sind. Das Problem seien derzeit die Endgeräte. Vorerst ist nur ein einziges MMS-taugliches Gerät auf dem Markt. Im August sollen weitere folgen.
Geräte sind teuer
Ein Gerät koste allerdings noch zwischen 350 und 600 Euro, und
die Subventionen seien eher rückläufig. "Wir hoffen, dass bald auch
Geräte im mittleren Preissegment angeboten werden", so der Vorstand.
MMS alternativ via E-Mail
Wer kein MMS-taugliches Gerät besitzt, wird MMS-Mitteilungen aber künftig trotzdem zumindest empfangen können. Der Kunde erhält die MMS dann nicht aufs Handy, sondern auf ein Internetkonto. Auf sein Handy wird statt der MMS eine kurze SMS-Info gesandt, dass die Nachricht im Internet abrufbar ist.
Neben dem Versenden von eigenen MMS-Sendungen bietet die Mobilkom zum Start auch MMS-Infodienste. So gibt es ab sofort auch eine Fußball-WM-Info. Zeitgleich mit Österreich startet die Mobilkom MMS auch in Kroatien mit ihrer Tochter VIPnet. Die slowenische Tochter si.mobil soll noch im Sommer folgen. MMS-Roaming funktioniert vorerst nur in diesen Netzen.
In allen anderen Ländern muss die MMS-Mitteilung - zu wesentlich höheren Kosten - via E-Mail verschickt werden.