Website listet Roaming-Gebühren auf

eu-weit
11.07.2006

Handybesitzer können sich nun online einen Überblick über die Roaming-Gebühren in den EU-Staaten verschaffen.

Auf einer Website der GSM Association, die 700 europäische Mobilfunkanbieter vereint, können Verbraucher je nach Anbieter im Heimatland die für sie billigsten Angebote im Ferienland abrufen.

Allerdings werden nur Angaben zu Anrufen ins Festnetz zu Spitzenzeiten gemacht. Wer mehr wissen will, wird auf die Website des jeweiligen heimischen Anbieters verwiesen. Bisher haben nur die mobilkom austria und One ihre Tarife bereitgestellt.

Entscheidung noch diese Woche

Am Mittwoch will EU-Medienkommissarin Viviane Reding Pläne für eine Verordnung vorstellen, mit der die Roaming-Gebühren bei der Handynutzung im Ausland deutlich eingeschränkt werden sollen.

Bereits am Dienstag wollen EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Durao Barroso und Reding im Streit über das Ausmaß der von der EU verordneten Preissenkung eine endgültige Lösung finden, so ein EU-Beamter am Montag in Brüssel.

Große Unterschiede

Wer mit A1 etwa in Italien telefonieren will, sollte dort das Netz von Vodafone nutzen: Hier kosten zwei Minuten ins österreichische Festnetz 1,60 Euro. Bei One hingegen sollte Wind zum Tarif von 0,98 Euro für zwei Minuten gewählt werden.

Genaue Info beim eigenen Betreiber

Die EU-weite Website ist dennoch nur als schneller Überlick zu sehen. Wer es detailliert wissen will, sollte sich vor Reiseantritt bei der Hotline oder der Website des eigenen Mobilfunkers über den billigsten Netzpartner im Urlaubsland informieren.

Spezielle Roaming-Pakete

Einige heimische Mobilfunker bieten zudem für die Sommerferien spezielle Roaming-Pakete an.

Vorzeigeprojekt der EU-Kommission

Um die Initiative Redings zu verhindern, hatten viele europäische Anbieter in den vergangenen Monaten nach eigenen Angaben ihre Preise für Roaming gesenkt.

Laut Angaben aus Kommissionskreisen waren im Juli aber 80 Prozent der Kosten unverändert. In sechs Prozent der Fälle mussten Kunden sogar Preissteigerungen hinnehmen.

Die Pläne sind eines der Vorzeigeprojekte der Barroso-Kommission: Sie sollen zum einen den Bürgern den Nutzen der EU vor Augen führen und zum anderen der Wirtschaft jährliche Kosten in Milliardenhöhe ersparen.

(AFP | APA)