Weniger Raubkopien in Österreich
Die Business Software Alliance [BSA], eine industriegestützte Vereinigung gegen illegal verwendete Software, hat einen Rückgang der Raubkopierrate in Österreich gemeldet.
"Entgegen dem europäischen Trend", so eine Aussendung, ging der Anteil illegal genutzter Standardsoftware 2001 in Österreich auf 33 Prozent zurück. Im Vorjahr betrug der Anteil noch 37 Prozent. Das entspricht einem Rückgang von 11 Prozent.
"Intensive Aufklärungsarbeit"
Die BSA führt den Rückgang der Piraterierate in Österreich auf
die "intensive Aufklärungsarbeit" zurück, so die Aussendung.
"Kampagnen in Oberösterreich und Wien haben den Druck auf
Unternehmen erhöht", so Georg Hernnleben, Regional-Manager Central
Europe der BSA.
Kostensenkung durch illegale Software
Weltweit stieg die Raubkopierrate hingegen von 37 auf 40 Prozent, in Westeuropa von 34 auf 37. Der Anstieg der Raubkopierrate in Westeuropa steht nach Einschätzung der BSA zum Teil in Zusammenhang mit dem geminderten Wirtschaftswachstum. "Gerade in rezessiven Zeiten meinen Unternehmen, Kosten senken zu können, wenn sie illegale Software einsetzen", so Herrnleben.
Den ersten Platz nimmt mittlerweile Deutschland ein. Mit einem angeblichen Schaden von rund 762 [2000: 649] Millionen Euro ist der Anteil illegal genutzter Software stark gestiegen.
Die BSA beruft sich dabei auf eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts IPR.
Hersteller fordern höhere Strafen
Die Software-Hersteller fordern höhere Schadenersatzregelungen zur Abschreckung der Software-Piraten und eine Harmonisierung der europäischen Rechtssprechung. Gerade durch das Internet werde es zunehmend schwieriger, die international agierenden Raubkopierer zu verfolgen.
Die höchsten Quoten illegal kopierter Software registrierte der Verband in Vietnam [94 Prozent], China [92 Prozent] und Indonesien [88 Prozent]. In Osteuropa stieg der Anteil unlizenzierter Programme den Angaben nach auf 67 Prozent.