Peking schließt Internet Cafes
Ein Feuer in einem "illegalen" Internet-Cafe auf einem Universitätsgelände in Peking hat in der Nacht zum Sonntag 24 Menschenleben gefordert.
Der Eingang zu dem Untergrundlokal war verschlossen und die Fenster vergittert. Bürgermeister Liu Qi ordnete die sofortige Schließung aller 2400 Cyber-Cafes in Peking an, von denen nach Angaben der amtliche Nachrichtenagentur Xinhua nur 200 eine Lizenz haben.
Das Feuer war nach Polizeiangaben in den frühen Morgenstunden um 2.40 Uhr in dem Lanjisu-Cafe im Pekinger Universitäts- und Computerviertel Haidian ausgebrochen.
Die Linie der Repression
Neue Internet-Cafes werden nicht mehr zugelassen, bestehende
werden bis auf weiteres geschlossen und müssen sich für eine
Inspektion anmelden. Lizenzen werden widerrufen, wenn die
behördlichen Anforderungen nicht erfüllt werden. Illegale
Internetbars müssen nach Angaben von Xinhua mit hohen Strafen
rechnen. Der Brand folgt einer Linie von Repression gegen
Internet-Cafes, die in den letzten Wochen auffällig zugenommen hat.
17.000 Cafes geschlossen
Wegen der strengen Auflagen und des hohen bürokratischen Aufwandes für eine Lizenz operieren viele Internet-Cafes in China im Untergrund.
Die Türen sind meist geschlossen, Kunden müssen anklopfen und werden erst dann eingelassen, Brandschutzbestimmungen werden ignoriert.
So waren erst im Februar bei einem Feuer in einer illegalen Computerspielhalle in der nordchinesischen Stadt Tangshan 17 Menschen ums Leben gekommen. Türen und Fenster waren verschlossen.
Landesweit sind in diesem Frühjahr nach offiziellen Angaben von 200.000 bestehenden Internet-Cafes 17.000 wegen illegaler Aktivitäten geschlossen worden. Besucher werden grundsätzlich registriert.
Die Betreiber müssen
Die Betreiber der Internetlokale müssen auch sicherstellen, dass
keine illegalen Webseiten mit pornografischen oder politisch
unliebsamen Inhalten besucht werden.