18.06.2002

DIE NÄCHSTE

Bildquelle: ag

Musiktauschbörse an die Kette gelegt

Audiogalaxy, einer der vier großen Musiktauschbörsen neben FastTrack, iMesh und Gnutella, hat sich außergerichtlich mit der Musikindustrie auf einen Vergleich geeinigt, nachdem die Recording Industry Association of America [RIAA] Audiogalaxy vor vier Wochen wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt hatte.

Laut der Einigung muss Audiogalaxy als Kompensation eine ungenannte Summe an die Plattenindustrie zahlen und außerdem in Zukunft für jeden über die Tauschbörse angebotenen Titel eine schriftliche Erlaubnis des Rechteinhabers besitzen.

Die Klage

Der Tauschbörse aus Austin, Texas wurde von der RIAA vorgeworfen "vorsätzlich und absichtlich" Millionen von Usern zu motivieren und es ihnen zu erleichtern, urheberrechtlich geschützte Werke von Künstlern zu kopieren und auszutauschen.

Die RIAA behauptet, dass Audiogalaxy mit über 15 Millionen registrierten Usern "ein noch schädigenderes System" benutzt als die Tauschbörse Napster, die die Musikindustrie im letzten Jahr erfolgreich verklagt hatte.

Audiogalaxy setzt zwar bereits seit Mitte 2001 Filter zum Schutz kopiergeschützter Musiktitel ein, vor dem New Yorker Bezirksgericht bezeichneten Vertreter der RIAA diese Filter allerdings als vollkommen wirkungslos.

Klagen in Serie

Die RIAA führt derzeit noch Gerichtsverfahren gegen Morpheus, KaZaA, MP3Board und Madster [früher bekannt als Aimster], wobei das Verfahren gegen KaZaA wahrscheinlich durch den Geldmangel der Tauschbörse entschieden werden wird - KazaA kann schlicht seine Anwälte nicht mehr bezahlen.

Für Audiogalaxy bedeutet die - erstaunlich schnelle - Einigung mit der RIAA zunächst eine Verschnaufpause, allerdings haben ähnliche Fälle gezeigt, dass es bei der Umsetzung noch zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten kommen kann, die den Streit durchaus auch wieder vor Gericht bringen können.