Legale Film-Downloads immer beliebter
Nach dem Vorbild der legalen Online-Musik bezahlen in Europa immer mehr Breitband-Nutzer für den Download von Filmen und Serien. 2006 sollen damit laut Schätzungen rund 90 Millionen Euro umgesetzt werden, Angebot und Akzeptanz werden immer größer.
Der Markt für legale Downloads von Filmen und Videos gewinnt auch in Europa an Fahrt.
Das European Information Technology Observatory [Eito] rechnet damit, dass 2006 in Westeuropa etwa 88 Millionen Euro mit kommerziellen Video-Downloads umgesetzt werden. Für 2007 geht die Eito von über 50 Prozent Marktwachstum aus.
Nach dem Vorbild der Online-Musik
Analysten glauben, dass sich diese Entwicklung ähnlich vollziehen wird wie in den letzten Jahren bei der Musik. Online-Musik war in der Branche aus Angst vor "Raubkopierern" lange gefürchtet. Nun feiern legale Musikdownloads einen durchschlagenden Erfolg.
In den USA etwa sinkt der Absatz von physischen Tonträgern zu Gunsten von Online-Musik weiter und rettet so die Bilanzen der Musikkonzerne.
Insgesamt wurden in den USA laut Nielsen Soundscan im ersten Halbjahr 2006 280,9 Millionen Songs digital gekauft, fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor [158,8 Mio.].
D: 160.000 Film-Downloads im Monat
Derzeit werden etwa in Deutschland monatlich legal 160.000 Spielfilme, Serien und Dokumentationen aus dem Internet geladen, berichtet die Tageszeitung "Die Welt".
Innerhalb eines Jahres hätte die Nachfrage damit um 45 Prozent zugenommen. Das gehe aus einer Erhebung des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien [Bitkom] hervor.
Warner-Filme für Österreich
Der Filmkonzern Warner bietet seit Mitte Mai über seine eigene Download-Plattform in2movies auch in Österreich Filme und TV-Serien zum Download an.
Eine Folge "Friends" oder "ER" kostet 99 Cent, Filme gibt es ab 6,99 Euro bis 14,99 Euro.
Über in2movies erworbenen Filme und TV-Serien sind nur auf dem PC abspielbar.
Filme für iTunes
Auch Apple will in seinem iTunes Music Store nach Serien auch Filme zum Herunterladen anbieten. Mit allen großen Filmstudios sollen bereits entsprechende Verhandlungen laufen. Streitpunkt ist aber wieder einmal der Preis.
Verdienen an Gratis-Videos?
Beliebter denn je sind im Moment aber auch kostenlose und meist von Nutzern selbst produzierte Online-Videos, wie sie etwa auf YouTube angeboten werden.
Doch auch in diesem Segment suchen die Anbieter dringend nach Geschäftsmodellen, wie sie trotz Gratis-Content Geld verdienen können. Schließlich wollen auch die Kosten irgendwie gedeckt werden: Alleine für den Netztraffic soll YouTube laut Schätzungen im Monat eine Million Dollar zahlen müssen.
Neueinsteiger Eefoof.com etwa will seine Nutzer an den Werbeeinnahmen beteiligen. Für YouTube könnte der Weg zum Geld jedoch beschwerlich werden.
(futurezone | dpa)