In den USA geht die IT-Terror-Angst um
In den USA scheint die Angst vor "IT-Terror" oder einem "Cyber-Krieg" zu grassieren.
Gleich zwei einflussreiche Interessensgruppen warnen jedenfalls fast zeitgleich vor kommenden Angriffen auf die US-Datennetze: Zum einen die US-Akademie der Wissenschaften in einem neuen Report, zum anderen die Business Software Alliance [BSA] mit einer Umfrage unter ihren Mitgliedern.
Beide Gruppen bieten in diesem Zusammenhang natürlich ihre Ressourcen an, um der drohenden Gefahr zu begegnen - womit die Warnungen auch als Bewerbungen für Regierungsmittel aufzufassen sind.
National Academy of SciencesWirtschaft beeinflussen
In dem Report "Making the Nation Safer: The Role of Science and Technology in Countering Terrorism" geht die Akademie auf eine ganze Palette von Bedrohungsszenarien ein. Neben chemischen, biologischen oder atomaren Waffen könnten Terroristen demnach auch Informations-Technologien verwenden, um die USA anzugreifen.
Prinzipiell stellen die Autoren dabei fest, dass die US-Telekommunikationsnetze durch unzulängliche oder veraltete Sicherheitssysteme und zahlreiche bekannte Lücken besonders angreifbar sind.
Die Wissenschaftler sehen eine Lösung der Probleme insbesondere dadurch erschwert, dass ein großer Teil der Infrastruktur, aber auch der Software in privaten Händen liegt:
"Die Aufgabe der Regierung ist es, die Markt-Dynamik dahingehend zu beeinflussen, dass mehr Wert auf Sicherheit gelegt wird," schlussfolgern die Autoren.
Die US-Luftwaffe hat schon im März Microsoft, Cisco und andere IT-Unternehmen direkt aufgefordert, die Sicherheit ihrer Produkte "dramatisch" zu erhöhen, und diese Forderung mit der Drohung unterstrichen, ihre Aufträge an die Unternehmen sonst einzustellen.
US-Militär nimmt Microsoft in die PflichtIT-Manager sehen schwarz
Die Business Software Alliance hat unterdessen eine Umfrage unter ihren Mitgliedern vorgestellt, laut der mehr als Hälfte der befragten Manager davon ausgeht, dass in den nächsten zwölf Monaten ein groß angelegter Angriff auf die US-IT-Infrastruktur bevorstehe.
BSA-Chef Bill Conner appelliert im Anschluss an die Präsentation der Umfrage an die US-Regierung, "mindestens so viel Zeit, Aufwand und Geld für die IT-Sicherheit aufzuwenden wie für die Bekämpfung des Y2K-Bugs".
Außerdem sollte die Cyber-Sicherheit in die Zuständigkeit des Zivilverteidigungs-Ministeriums fallen - zu dieser Maßnahme fehle aber offensichtlich das "Bewustsein für die Dringlichkeit" des Problems.
Business Software AllianceGeschäft mit der Sicherheit
US-Vizepräsident Dick Cheney hat schon im Februar in einer Rede
IT-Industrievertreter aus dem Silicon Valley dazu aufgefordert, sich
an der Entwicklung von Militär- und Sicherheitstechnologien zu
beteiligen - und daran gut zu verdienen.