Microsoft macht Vista "wettbewerbsfähig"

20.07.2006

Microsoft hat zwölf Leitprinzipien für den Windows-XP-Nachfolger Vista aufgestellt. Mit Auswahlmöglichkeiten für den Nutzer, Öffnung für Entwickler und mehr Interoperabilität will sich der Softwarehersteller gegen weitere Kartellstreitigkeiten wappnen.

Nachdem der weltgrößte Software-Hersteller Microsoft immer wieder in Rechtsstreitigkeiten rund um seine Betriebssysteme verwickelt war und ist, in denen dem Unternehmen unfaire Wettbewerbsmethoden vorgeworfen wurden, will das Unternehmen beim Windows-XP-Nachfolger Vista von vornherein alles richtig machen.

Zwölf Leitprinzipien für Vista

Microsoft-Anwalt Brad Smith stellte am Mittwoch zwölf Leitprinzipien für das neue Windows "Vista" vor.

Sie machen Zugeständnisse in drei Schlüsselbereichen, in denen sich Microsoft in den vergangenen Jahren den Zorn von Verbrauchern und Wettbewerbshütern zuzog.

Freie Wahl, Öffnung, Interoperabilität

Der erste Bereich widmet sich dabei der freien Wahl für PC-Hersteller und Konsumenten: Ihnen soll es erleichtert werden, auch Software anderer Hersteller zu installieren.

Weiters sollen in den Voreinstellungen auch Konkurrenzprodukte berücksichtigt werden wie etwa die Suchmaschinen von Google und Yahoo oder auch diverse Mediaplayer.

Der zweite Bereich soll es unabhängigen Programmierern erleichtern, Software für Vista zu schreiben. Weiters werde ein Fokus auf die Interoperabilität von Windows gelegt.

Windows Vista soll nach zahlreichen Verzögerungen im Jänner 2007 auf den Markt kommen.

Rekordstrafe von der EU

Microsoft steht weltweit im Visier der Wettbewerbshüter. Den wohl härtesten Kampf liefert sich das Unternehmen mit der Europäischen Union.

Im März 2004 verhängte die Brüsseler Behörde gegen Microsoft mit fast einer halben Milliarde Euro die höchste jemals ausgesprochene Geldbuße.

Zwangsgeld wegen Verzögerungen

In der vergangenen Woche kam nochmals ein Zwangsgeld von rund 280 Millionen Euro hinzu. Microsoft koppelte über Jahre seine Programme - wie etwa den Windows Media Player - eng an das Windows-Betriebssystem, das auf 90 Prozent aller PCs weltweit läuft.

Wettbewerbsverzerrung

Damit hatte die Konkurrenz oft kaum noch eine Chance, eigene Programme für Windows bei den Verbrauchern durchzusetzen.

(AFP | AP | APA)