WinXP Service Packs aufgetaucht
Nachdem Anfang Juni das erste Beta des ersten Windows-XP-Service-Packs einem geschlossenen Kreis von Testern zur Verfügung gestellt wurde, sind jetzt einige interne Builds aus Redmond durchgesickert.
Über IRCs und inoffizielle Seiten kann das unfertige Produkt bezogen werden - sofern man genügend Brandbreite hat, um die rund 100 MB herunterzuladen.
Mit dem Service Pack wird es erstmals möglich, den Internet Explorer, Outlook Express, Windows Media Player, Windows Messenger und Microsofts Java Virtual Machine aus dem XP-System zu entfernen und durch Konkurrenzprodukte eigener Wahl zu ersetzen.
MS hatte klein beigegeben
Dies ist ein Ergebnis des von Microsoft mit dem
US-Justizministerium und neun Bundesstaaten getroffenen
Übereinkommens. Der Konzern hatte die längste Zeit behauptet, ein
Entfernen des hauseigenen Browsers aus dem Betriebssystem wäre
unmöglich.
Zeitplan
Das erste offizielle Service Pack für Windows XP soll im Spätsommer erhältlich sein. Wer sich den Download nicht leisten will, dürfte das SP1 auch auf CD-ROM beziehen können - gegen einen Obulus, wie es bei vergangenen Servicepacks der Brauch war.
Neben den Deinstallationsroutinen wird das Paket auch einige Sicherheitslöcher stopfen, Kompatibilitätsprobleme beheben und diverse neue Treiber enthalten.
Dennoch lässt die Größe des Packs von 100MB Rückschlüsse auf die Menge der in Windows XP enthaltenen Bugs zu.
So wird man Beta-Tester
In der Vergangenheit waren MS Service Packs selbst wieder
fehlerbehaftet und mussten bisweilen sogar zurückgezogen werden, um
größere Schäden zu verhindern. Deshalb wurde für das XP-Service-Pack
die Anzahl der Beta-Tester auf 10.000 erhöht.
Wird MS zurückschlagen?
Dass wieder interne Beta-Builds durchgesickert sind zeigt, dass die Sicherheitssysteme in Redmond noch Spielraum für Optimierungen bieten.
Zur Frage, ob gegen jene Sites, die interne bzw. nicht authorisierte Beta-Builds zum Download anbieten, juristische Schritte unternommen würden, wollte MS nicht Stellung nehmen.
Illegale Beta-Tester sind nützlich
Dabei sind die zusätzlichen Beta-Tester für Microsoft durchaus
nützlich. Da die Service Packs "illegal" sind, können sie bei etwa
erlittenen Schäden keinerlei Ansprüche geltend machen. Andererseits
verfügen gerade "Freaks" über untypisch zusammengesetzte Systeme und
helfen so, weitere Fehler aufzuspüren.