Zehn Jahre Handytelefonie in Österreich
Vor zehn Jahren hat die Mobilkommunikation per GSM-Handy [Global System for Mobile Communication] hier zu Lande ihren Siegeszug angetreten, mittlerweile telefonieren acht von zehn Österreichern mobil. Längst ist das Statussymbol zum alltäglichen Begleiter geworden.
Die Durchdringungsrate mit SIM-Karten hat gar 103 Prozent der Bevölkerung erreicht. Zweit-Handybesitzer, Datenkarten für Laptops und SIM-Karten in Maschinen zwecks Datenübertragung haben für diese "Überversorgung" gesorgt.
1997 hatten fünf Prozent ein Handy
Begonnen hatte es recht beschaulich. 1997 trugen rund fünf Prozent der Österreicher eines der ersten Handys - die im Rückblick gerne als Funkziegel bezeichnet werden - mit sich.
1998 gab es bereits einen starken Anstieg auf gut 25 Prozent und das Jahr darauf wuchs die Handypenetration kräftig auf über 50 Prozent. Erst 2001 flachte die Kurve ab.
Vom Funkziegel zum Stylefaktor
Zu den Kulthandys der frühen Handyzeit gehörten das klassische Nokia 5110 mit weißen Tasten und Antenne sowie die "Banane" [Modell 8110]. Der finnische Konzern ist auch heute noch der führende Handyhersteller. Ebenfalls die Renner: Das Alcatel One Touch Easy, sowie das erste Klapphandy StarTAC von Motorola.
Inzwischen wollen 84 Prozent der Österreicher auch im Urlaub nicht mehr auf ihr Mobiltelefon verzichten.
A1 vor T-Mobile/tele.ring und One
In Österreich sind derzeit 8.536.500 SIM-Karten im Umlauf - mehr als das Land Einwohner hat.
Marktführer ist die mobilkom austria mit 3.436.700 Teilnehmern, gefolgt von T-Mobile/tele.ring mit 3.148.000 Teilnehmern. One hat eine Teilnehmerzahl von 1.817.000 und "3" [Hutchison] betreut 345.000 Kunden, so der Stand vom März 2006.
Dazu kommen dann noch virtuelle Netzbetreiber, die keine eigene Netz-Infrastruktur haben, etwa Tele2UTA.
Die bisherigen Gesamtinvestitionen in die österreichischen GSM-Netze und die bis 2007 geplanten UMTS-Investitionen betragen nach Angaben der Mobilfunker ungefähr acht Milliarden Euro.
Aktuell gibt es in Österreich 18.009 Mobilfunkstationen, wobei 7.455 dieser Stationen durch mehrere Anbieter genutzt werden [41 Prozent].
1,7 Milliarden GSM-Telefonierer
GSM ist der weltweit am meisten verbreitete Mobilfunkstandard.
In 210 Ländern wird die Kommunikationstechnologie der "zweiten Generation" von über 1,7 Milliarden Menschen genutzt, das macht etwa 77 Prozent des weltweiten Mobilfunkmarktes aus.
In Österreich sind die Handy-Gesprächsgebühren dank eines starken Preiskampfes der Mobilfunkanbieter im internationalen Vergleich sehr niedrig.
Sekundengenaue Abrechnung
Die heimischen Mobilfunker haben angekündigt, ab Herbst Tarife mit sekundengenauer Abrechnung anzubieten. Derzeit gibt es - insbesondere bei Mobilfunkdiskontern - Taktungsintervalle von bis zu 60 Sekunden. Auch wenn ein Telefonat nur wenige Sekunden dauert, wird die erste Minute voll verrechnet.
(APA)