CyberTron-Vorstand gibt TA Schuld
Die gestrige Hauptversammlung des alternativen Wiener Telekomanbieters CyberTron war vor allem dem Versuch gewidmet, die Gründe für die Insolvenz des Unternehmens zu erläutern.
CyberTron-Vorstand Christian Forstner gab in seiner Rede - das Manuskript umfasst elf Seiten - vor allem der Telekom Austria die Schuld daran, dass der Telekombetreiber Ausgleich anmelden musste.
Für die Erfüllung der 40-prozentigen Ausgleichsquote seien in den nächsten zwei Jahren rund acht Millionen Euro pro Jahr notwendig, hieß es bei der HV.
Bis zur Ausgleichstagsatzung am 13. August soll auch das Fortführungskonzept fertig gestellt sein. Bis dahin sei die Liquidität gesichert, der Grundstein für die Ausgleichserfüllung sei mit den Verträgen mit UTA gelegt worden.
Cybertron-Ausgleich eröffnetSchuldenstand
Der CyberTron-Vorstand korrigierte auch die Angaben zum Schuldenstand des in Ausgleich gegangenen Telekombetreibers. Laut Forstner beliefen sich die Gesamtverbindlichkeiten der CyberTron Telekom AG per 31. 12. 2001 auf 41,1 Millionen Euro, wovon 17,96 Millionen Euro auf nachrangige Anleihen entfielen.
Der KSV beziffert die Passiva zum Zeitpunkt der Ausgleichsanmeldung am 27. Juni mit 60,8 Millionen Euro, die Aktiva mit 35,7 Millionen Euro.
Laut Forstner belaufen sich die Verbindlichkeiten gegenüber der Telekom Austria auf insgesamt 5,33 Millionen Euro. Von dieser Summe seien allerdings noch Beträge von in Summe rund 1,1 Millionen Euro abzuziehen, die entweder beeinsprucht worden seien bzw. aus abgestimmter Gegenverrechnung stammten oder die die TA aus der Sicherstellung aus Bankgarantien erhalten habe, so Forstner.
Trotz allem
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"Regelrecht ausgehungert"
Mit dem Leitungskapp am 25. Juni habe die Telekom Austria der CyberTron die Geschäftsgrundlage entzogen, obwohl sich die Verhandlungen über die offenen Rechnungen zuvor positiv entwickelten hätten, betonte Forstner.
Kritik übte er auch am Verhalten der TA bei der Entbündelung: 1999 habe man die Rechte an 400 Wählämtern von der TA per Vertrag zugesichert bekommen, aber erst im Herbst 2000, also 18 Monate später, sei das erste Wählamt übergeben worden.
Auch die weiteren Wählämter seien nur schrittweise übergeben worden. "Man hat uns seitens der Telekom Austria regelrecht ausgehungert", so Forstner.