07.07.2002

FAKE-MAILS

Bildquelle: APA

Verdächtiger leugnet Spam-Urheberschaft

Nachdem am vergangenen Donnerstag das Finanzministerium vor Mails gewarnt hat, die vorgeblich vom Finanzminister persönlich kommen und für eine Unterstützung von Rudolf Fußis Volksbegehren gegen die Abfangjäger-Beschaffung werben, scheint der bislang unbekannte Urheber der Fake-Mails seine Aktivitäten am Wochenende intensiviert bzw. erst richtig begonnen zu haben.

Unterdessen hat der "Hauptverdächtige" aus der Gerüchteküche, der österreichische Steuerflüchtling Werner Rydl, allerdings in einem Statement dementiert, etwas mit den Spams zu tun zu haben.

Seit Samstag wurden die Mail-Boxen von der Spam-Lawine überrollt, und auch am Montag schien kein Ende in Sicht. Dabei wird von besonders vielen GMX-Adressen berichtet, die den Hoax erhielten, aber auch zahlreiche andere Domains wie Chello oder UTANET scheinen auf der Liste des Spammers zu stehen.

Der Betreff lautet gleich bleibend "Wichtiges Anliegen Ihres Finanzministers".

Staatsanwaltschaft ermittelt bereits

Das Finanzministerium hat bereits am Donnerstag die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und dies auch öffentlich kundgetan, was den Aussender aber offensichtlich keineswegs irritiert hat.

Auch Fußi betont, mit der Aktion nichts zu tun zu haben und berichtete bereits letzte Woche, selbst mehr als 100 Beschwerde-E-Mails erhalten zu haben. Wer hinter der Aktion stecke, könne er sich nicht vorstellen, "diskreditierend scheint es auf jeden Fall zu sein".

Auszug aus dem Mail

Received: from bmf.gv.at [200.249.200.1] by mailserver58 (SMTPD32-7.06) id A1AC12880102;

Fri, 05 Jul 2002 17:46:04 -0500 From: karl-heinz.grasser@bmf.gv.at To: ghost@xxxxxxxxxxx.com Subject: Wichtiges Anliegen Ihres Finanzministers

Date: Fri, 5 Jul 2002 19:45:36

Message-Id: X-RCPT-TO:

Status: U

Sehr geehrte Österreicherinnen und Österreicher!

Als Bundesminister für Finanzen unserer Republik fällt es mir nicht leicht ansehen zu müssen wie erhebliche Steuergelder verwendet werden für "absolut fragwürdige" militärische Ankäufe in Milliardenhöhe. An dieser Tatsache können auch miteingebundene Kompensationsgeschäfte, nicht wirklich, wesentliches ändern. Als Österreicher stehe ich an der Seite einer Mehrheit von Staatsbürgern die den Ankauf von Abfangjägern zum jetzigen Zeitpunkt aus volkswirtschaftlichen Gründen ablehnen. Ich bitte Sie daher unseren demokratischen Volkswillen zu diesem Thema unter Mithilfe von www.diedemokraten.at absolut durchzusetzen.

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