Weiter Spekulationen um Sommer-Ablöse
Die Spekulationen über eine bevorstehende Ablösung des Vorstandschefs der deutschen Telekom, Ron Sommer, haben sich verdichtet.
Die deutsche "Tagesschau" berichtete am Dienstagabend, eine möglichst rasche Ablösung Sommers sei in der deutschen Regierung bereits ausgemacht. Das Präsidium des Telekom-Aufsichtsrats ging nach einer gut neunstündigen Krisensitzung in Bonn allerdings auseinander, ohne dass Ergebnisse bekannt wurden.
Die "Tagesschau" meldete unter Berufung auf Informationen des ARD-Hauptstadtstudios, Bundeskanzler Gerhard Schröder und Finanzminister Hans Eichel hätten sich bereits vergangene Woche auf die Ablösung Sommers verständigt.
Ron Sommer selbst lehnt jedoch einen Rücktritt ab.
Er sei der festen Überzeugung, er habe sich nichts vorzuwerfen.
Lage für Sommer nicht mehr so kritisch
Aus Unternehmenskreisen hieß es unterstützend, die Lage für
Sommer sei nicht mehr so kritisch wie noch am Wochenende. Es fließe
zunehmend in die Überlegungen ein, das Unternehmen nicht in den
Wahlkampf zu ziehen.
Der Berliner "Tagesspiegel" meldete unter Berufung auf Unternehmenskreise vorab, ausländische Anleger sähen es nicht gern, dass sich die deutsche Politik in die Führung einer privaten Aktiengesellschaft einmische.
Die Bundesregierung dementierte eine Vorabmeldung der "Wirtschaftswoche", Bundeskanzler Schröder habe dem ehemaligen VW-Boss Ferdinand Piech die Nachfolge Sommers angetragen. Piech selbst wies die Angaben ebenfalls als falsch zurück. "Herr Piech würde auch nicht beabsichtigen, ein solches Engagement einzugehen," erklärte ein Sprecher des VW-Aufsichtsrats, dessen Vorsitzender Piech ist.
Der deutsche Bund ist mit 43 Prozent noch Hauptaktionär der Telekom. Er ist in dem vierköpfigen Präsidialausschuss aber nicht vertreten.
Aktie gestiegen
Die Aktie der Deutschen Telekom ist nach den Gerüchten heute um 6,8 Prozent auf 11,32 Euro gestiegen.