Hollywood kämpft gegen DVD-Piraten
Die Motion Picture Association [MPA], die Vertretung der größten und wichtigsten Hollywood-Studios, kämpft verzweifelt gegen die blühende DVD-Piraterie in Asien.
Als erste Maßnahme hat die MPA nun eine Belohnung von 150.000 USD für wertvolle Hinweise zu den Drahtziehern der Piraterie-Ringe ausgelobt.
Topseller in den Kinos und im Web
Aktuelle Blockbuster wie "Spider-Man", "Herr der Ringe",
"Monsters Inc." oder "Harry Potter" waren sofort nach der
Kinopremiere in den USA als Raubkopien auf dem asiatischen Markt zu
haben.
98 Prozent der Raubkopien aus Asien
"Unser Hauptproblem hier in Asien ist eindeutig die gewaltige DVD-Piraterie," beklagt sich Michael Ellis, Vizepräsident der MPA und Leiter der Asia/Pacific Anti-Piracy Operations.
Im Jahr 2001 wurden 4,8 Millionen DVD-Raubkopien von Filmen der MPA-Mitglieder in Asien sichergestellt, das entspricht 98 Prozent der weltweiten Beschlagnahmungen. Dabei konnte circa die Hälfte der illegalen Kopien in Hongkong aufgegriffen werden.
"Für dieses Jahr rechnen wir mit ähnlichen Zahlen", sagt Ellis.
Hochburg Taiwan
"Taiwan bildet den Mittelpunkt der illegalen Aktivitäten der
DVD-Piraten", sagt Ellis. "Während die Raubkopien aus China das Land
kaum verlassen, exportieren andere Länder wie Taiwan ihre illegale
Ware in die ganze Welt. Nach Europa, dem Mittleren Osten, Afrika und
Nordamerika erobern die schwarzgebrannten DVDs nun auch Australien,
Lateinamerika und Südafrika."
Drei Milliarden USD Verlust für Filmindustrie
Nach Schätzungen der MPA beschäftigen sich in Asien derzeit über 80 Unternehmen mit der Herstellung von illegalen DVD-Raubkopien, vor allem in Taiwan, Malaysia, Thailand, den Philippinen, Indonesien, China, Hongkong und Macao.
Die weltweiten Verluste der Filmindustrie im Jahr 2001 sollen sich auf über drei Milliarden USD belaufen, rund 598 Millionen davon allein im asiatischen Raum.