SAP schraubt Umsatzprognose zurück
Nach Verlusten und einem Umsatzrückgang im zweiten Quartal schraubt der Softwarehersteller SAP seine Umsatzerwartung für das laufende Geschäftsjahr zurück.
Der Vorstand rechne nach einer ersten Analyse der vorläufigen Quartalszahlen nur noch mit einer Umsatzsteigerung um fünf bis zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr, teilte die SAP AG mit.
Ursprünglich hatte SAP ein Wachstum von 15 Prozent angepeilt.
2002 wird "herausforderndes Jahr"Vorläufige Zahlen für Q2/2002
Nach den vorläufigen Zahlen machte SAP im zweiten Quartal 235 Millionen Euro Verlust - gegenüber einem Gewinn von 206 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Ursache seien unter anderem Wertminderungen bei Beteiligungen, die das Finanzergebnis mit voraussichtlich 414 Millionen Euro belasten - insbesondere der 20-Prozent-Anteil am US-Unternehmen Commerce One schlug hier negativ zu Buche.
Das operative Ergebnis verringerte sich um rund 23 Prozent auf 326 Millionen Euro - ohne Kosten für aktienbezogene Vergütungsprogramme und Akquisitionsaufwendungen.
Der Softwareumsatz brach im zweiten Quartal um gleichfalls 23 Prozent auf 496 Millionen Euro ein, der Gesamtumsatz ging um etwa vier Prozent auf 1,778 Milliarden Euro zurück.
Aktie crasht
An der Frankfurter Wertpapierbörse wurde der Handel mit den Aktien des Walldorfer Softwarehauses SAP vor der Umsatzwarnung ausgesetzt. Bis 16.40 Uhr hatten die Aktien um 1,4 Prozent auf 88,22 Euro zugelegt. Nach Wiederaufnahme des Handels verlor die Aktie mehr als 20 Prozent und setzte damit auch das Börsenbarometer DAX stark unter Druck. Bis zum Börsenschluss begrenzte die Aktie den Verlust auf 14,0 Prozent und schloss mit 74,80 Euro, dem tiefsten Stand seit Jahren. Der Sturz war der heftigste in der 14-jährigen Börsengeschichte von SAP.