Neuer "Finanzminister"-Spam im Umlauf
Eine neue Spam-Welle mit vorgeblich von Karl-Heinz Grasser stammenden E-Mails rollt. Diesmal geht es nicht gegen Abfangjänger, sondern es gibt quasi einen Rundumschlag. Und es sind auch echte Grasser-Zitate enthalten.
Unter dem Betreff "Ihr Finanzminister dankt" legt der Verfasser dem Finanzminister nicht nur eine scharfe Attacke gegen Parteifreund Stadler in den Mund, es wird auch gleich auf weitere Budgetkürzungen bei Ländern und Gemeinden eingestimmt.
Wie auch bei der ersten Grasser-Fake-Welle oder den Red-Bull-Spams führt die Spur des Absenders wieder zu einem brasilianischen Server. Es handelt sich um dieselbe IP-Adresse.
Zitat aus dem Fake-Mail
"Stadlers Diktion ist nicht zu
rechtfertigen. Es ist bedauerlich, dass so etwas in Österreich möglich ist."
Auch echte Zitate enthalten
Der Verfasser hat aber auch echte Grasser-Zitate eingeflochten, und zwar aus einem Interview in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins "Format".
Darin wird kritisiert, dass Politiker Urlaub machen, was gleich mit einem Seitenhieb auf Lehrer gekoppelt wird. Dies findet sich wortident in dem Fake-Mail wieder:
"Für mich ist es völlig unfassbar, dass sich die Politik im Sommer so einfach in den Urlaub verabschiedet. [...] Solche Privilegien haben sonst alleine die österreichischen Lehrer."
ORF ON berichtet
news.ORF.at berichtet über die Grasser-Forderung nach
Urlaubsverzicht für Politiker.
Dementi vorweggenommen
Am Ende des Mails gibt es einen [nicht funktionierenden] Link zur Domain karlheinzgrasser.at. Diese ist auf einen "Verein zur Förderung der New Economy" zugelassen, welcher pikanterweise über eine E-Mail-Adresse des Finanzministeriums erreichbar ist.
Das Post Scriptum des Spams: "PS: Bitte um Verständnis wenn ich weiterhin meine Dienststelle dementieren lasse!"
Die futureZone berichtete
Bei der ersten Welle war der österreichische Steuerflüchtling
Werner Rydl in Verdacht geraten, Urheber des Spams zu sein.
Das Finanzministerium hat letzte Woche die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und dies auch öffentlich kundgetan, was den Aussender aber offensichtlich keineswegs irritiert hat.
Staatsanwalt ermittelt wegen Grasser-Fake-Mails