AMD übernimmt Grafikchip-Spezialist ATI
Durch die Übernahme des kanadischen Grafikchip-Herstellers ATI will der Halbleiter-Hersteller Advanced Micro Devices [AMD] Marktführer Intel Marktanteile abjagen. Der Kaufpreis liegt bei 5,4 Milliarden US-Dollar [rund 4,25 Milliarden Euro].
Damit verstärkt der schärfste Konkurrent von Branchenprimus Intel sein Geschäft in den Märkten Grafik, Chipsets und Verbraucherelektronik.
Die Aufsichtsräte beider Unternehmen hätten dem Schritt bereits zugestimmt, hieß es weiter. Von den Aktionären müsse aber noch grünes Licht gegeben werden.
AMD-Marktanteil bei 21 Prozent
Im ersten Quartal konnte AMD einer Erhebung zufolge seinen Anteil am PC-Chip-Markt auf gut 21 Prozent ausbauen, nach knapp 17 Prozent im Vorjahr.
Gemeinschaftsunternehmen AMD/ATI
AMD werde alle ATI-Anteile für 4,2 Milliarden Dollar in bar und in Aktien übernehmen, teilte AMD mit. Dafür sollen 57 Millionen AMD-Aktien den Besitzer wechseln. Der Baranteil werde durch eigene Mittel und Kredite finanziert.
Das neue Unternehmen AMD/ATI soll seinen Sitz im kalifornischen Sunnyvale haben und mit 15.000 Beschäftigten einen Umsatz von 7,3 Milliarden US-Dollar pro Jahr erwirtschaften.
AMD verspricht sich bis Ende 2007 Kostenersparnisse von 75 Millionen USD. Die Übernahme soll sich bereits im kommenden Jahr leicht und im darauf folgenden Jahr erheblich positiv auf das Nettoergebnis auswirken, hieß es.
ATI auch Intel-Lieferant
ATI ist neben Nvidia einer der größten Hersteller von Grafikchips und beliefert sowohl AMD als auch dessen stärksten Konkurrenten Intel.
Mikroprozessor und Grafik auf einem Chip
AMD will durch den Kauf von ATI auch der verstärkten Nachfrage nach "integrierten" Lösungen in Schlüsselmärkten nachkommen.
Das bedeutet die Integration von Mikroprozessoren und Grafikprozessoren auf einer Chip-Plattform. AMD will seinen Kunden aber auch weiterhin separate Produkte anbieten, so dass sie Wahlmöglichkeiten bei der Entwicklung ihrer Erzeugnisse hätten.
(Reuters | dpa)