17.07.2002

ANBAHNUNG

Bildquelle: c

IT- und Filmindustrie gegen Tauschbörsen

Führende Technologie-Unternehmen haben in einem offenen Brief den großen Hollywood-Studios ein "Friedensangebot" unterbreitet, laut dem man zusammen nach Lösungen für die Piraterie-Probleme im Netz suchen könnte.

Dabei stellen die CEOs der IT-Unternehmen, darunter Microsofts Steve Ballmer, Intels Craig Barrett und Dells Michael Dell, allerdings die Bedingung, dass die Filmindustrie anerkennt, dass die Copyright-Probleme nicht nur durch technologische Maßnahmen in den Griff zu bekommen sind.

Das Schreiben dürfte auch als Signal an die Musikindustrie verstanden werden, die schon seit längerem ein Umdenken von Telekoms und der Hardware-Industrie fordert, die Musik als Verkaufsargument für ihre Produkte benutzen, sich aber angeblich gleichzeitig nicht genug um den Urheberschutz bemühen.

Wohl überlegter Ansatz

Das Hauptaugenmerk einer gemeinsamen Arbeitsgruppe der Film- und der Hardware-Industrie zur Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen soll auf Peer-to-Peer-Tauschbörsen liegen.

Dies erfordert laut dem Schreiben "einen langfristigen, wohl überlegten Ansatz", der den technologischen Fortschritt aber nicht einschränken darf.

Widersprüche

Erstaunlich an dem Vorstoß der Technologie-Unternehmen ist vor allem die untergeordnete Rolle, die möglichen technischen Maßnahmen zugeschrieben wird.

Bislang haben Hardware-Hersteller nämlich immer auf Digital-Rights-Management-Systeme [DRM] als perfekte Lösung verwiesen, etwa wenn Argumente gegen Urheberpauschalen auf digitale Geräte gebraucht wurden.