Rote Zahlen bei SAP
Ein schlechtes Finanzergebnis hat den Softwarehersteller SAP im zweiten Quartal 2002 in die roten Zahlen gebracht. Minderheitsbeteiligungen des Unternehmens verloren 409 Millionen Euro an Wert.
Dies führte nach den endgültigen Quartalszahlen zu einem Konzernverlust von 232 Millionen Euro, vergleichen mit 206 Millionen Euro Gewinn im Vorjahresquartal. Das operative Ergebnis sank um 25 Prozent auf 175 Millionen Euro, der Umsatz um vier Prozent auf 1,78 Milliarden Euro.
Nur fünf bis zehn Prozent Umsatzplus für 2002
prognostiziert
SAP hatte bereits vergangene Woche nach den vorläufigen
Quartalszahlen die Umsatzprognose gesenkt. Bei unveränderten
Marktbedingungen sei mit einem Umsatzanstieg von fünf Prozent zu
rechnen, teilte das Unternehmen mit. Bei einer leichten
Marktverbesserung seien zehn Prozent Wachstum möglich.
Hauptverlustbringer: Commerce One
Im Jahr 2001 hatte SAP seinen Umsatz noch um 17 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro gesteigert; für dieses Jahr wurde ursprünglich ein Wachstum von 15 Prozent angepeilt.
Als Grund für den Umsatzrückgang nannte SAP Währungseinflüsse. Um diese Einflüsse bereinigt, blieb der Gesamtumsatz nach SAP-Angaben unverändert.
Einen deutlichen Rückgang verzeichnete SAP beim Umsatz mit Software-Lizenzen - von 646 auf 496 Millionen Euro. Der Produktumsatz sank von 1,16 auf 1,09 Milliarden Euro, der Beratungsumsatz erhöhte sich hingegen von 529 auf 545 Millionen Euro. Hauptverlustbringer war die 20-Prozent-Beteiligung am US-Unternehmen Commerce One.