US-Firma fordert Lizenzgebühren für JPEG
Forgent Networks beansprucht die alleinigen Rechte für eine JPEG-Schlüsseltechnologie.
Nach Angaben des US-Unternehmens begründet sich dieser Anspruch auf dem US-Patent No. 4.698.672, das vom Tochterunternehmen Compression Labs gehalten wird.
Das JPEG-Bildformat ist nicht zuletzt dank des World Wide Web eines der meistgebrauchten Dateiformate der Welt.
Zusammen mit US-Anwaltsfirma
Forgent Networks will jetzt zusammen mit einer US-Anwaltsfirma
für alle Anwendungen des Kompressionsverfahrens für Standbilder wie
Browser, PDAs, Mobiltelefone, die Bilder herunterladen, oder
Digitalkameras sowie andere Geräte, die Bilder bearbeiten,
speichern, übertragen oder drucken, Lizenzgebühren einfordern.
Ausgenommen sind nur Anwendungen für Satelliten-TV.
Laufende Verhandlungen
"Wir befinden uns in laufenden Verhandlungen mit Herstellern von digitalen Kameras, Druckern, Scannern und anderen Produkten, die JPEG-Technologie benutzen", erklärte Richard Snyder, CEO von Forgnet Networks. Das Verfahren zur Bildkompression wurde von Compression Labs bereits im Oktober 1986 zum Patent angemeldet und ein Jahr später erteilt.
Das Verfahren, das redundante Informationen aus der Bildinformation entfernt, wird neben JPEG allerdings auch in Video-Kodierverfahren wie MPEG verwendet.
JPEG als Patent
Bei dem neben JPEG bestehenden GIF-Format, das von CompuServe
entwickelt wurde, verfügt Unisys bereits seit 1985 über ein
Schlüsselpatent für das LZW-Komprimierungsverfahren. Damit konnte
Unisys erfolgreich von Unternehmen und Entwicklern, die dieses
Verfahren verwenden, Lizenzgebühren einheben.
Wie von Personen des JPEG-Gremiums zu vernehmen ist, war Compression Labs in den JPEG-Anfängen dabei, verließ dann aber das Board. Compression Labs hatte ursprünglich versprochen, keine der Algorithmen zum Patent anzumelden.