Gebührenfalle bei Telekom-Sonderangebot
Mit ganzseitigen Annoncen in Sonntagszeitungen hat die Telekom Austria ein "unglaublich günstiges Angebot" beworben. Ein Schnurlostelefon gibt es für TA-Kunden zum halben Preis [FlexiTel FT400 für Euro 49,90 statt 99,90].
Das Offert hat aber einen Haken: Mit dem Gerät kann ausschließlich über TA telefoniert werden.
Selbst wenn der Nutzer händisch eine Netzbetreiberkennzahl vorwählt [Call by Call] oder überhaupt generell einen anderen Netzbetreiber voreingestellt hat [Preselection], nützt das nichts. Abgerechnet wird jedenfalls nach den [oft deutlich teureren] Tarifen der TA.
Wahrscheinlich illegal
Nach Ansicht von Rechtsexperten ist das Angebot der Telekom
Austria rechtswidrig, da es in ungesetzlicher Weise den Wettbewerb
behindert. Da die Telekom Austria Call by Call und Carrier
Preselection nicht ausschließen darf [dies untersagt § 38 Abs 1
TKG], könnte die Rundfunk- und Telekom-Regulierungs-GmbH der
Telekom-Control-Kommission empfehlen, ein Verfahren gemäß § 34 TKG
gegen die TA einzuleiten.

Unterschied zu Angeboten der Konkurrenz
Im Unterschied zu alternativen Netzbetreibern, die auf den ersten Blick ähnliche Angebote haben, ist dort die händische Vorwahl anderer Netzbetreiberkennzahlen kein Problem.
Hinzu kommt, dass die Telekom Austria auf Grund ihrer marktbeherrschenden Stellung Call by Call und Carrier Preselection nicht ausschließen darf.
Konkurrent tele.ring spricht von "Knebelungsvertrag"
Von der futureZone auf das Angebot des Ex-Monopolisten
angesprochen, wies tele.ring-Sprecher Walter Sattlberger darauf hin,
dass die Ersparnis in Summe größer sei, wenn man mit privaten
Anbietern telefoniere. Sich mit "Knebelungsverträgen an die Telekom
Austria zu binden" sei nicht ratsam. "Die Frage ist, ob ein solches
Angebot nicht der marktbeherrschenden Stellung widerspricht.
Tele.ring wird die rechtliche Situation prüfen." sagte Sattlberger
weiter.

Mehr Informationen
Ein anonymer futureZone-Agent hat eines der umstrittenen Geräte
erworben und es ersten Praxistests unterzogen. Während es an einem
Priority-Anschluss eher nutzlos war, funktionierte es an einem
entbündelten European-Telecom-Anschluss einwandfrei.
