IT-Experten fürchten Cyber-Attacken
Nahezu die Häfte der amerikanischen IT-Experten rechnet im nächsten Jahr mit einem Großangriff auf die Netzwerke von US-Unternehmen.
Gleichzeitig warnen sie, dass der Großteil der Firmen auf einen solchen Cyber-Schlag nicht vorbereitet ist.
Dies ergab eine Studie der Business Software Alliance [BSA] unter mehr als 600 IT-Fachleuten und 1.000 US-Bürgern.

Hälfte der Unternehmen unvorbereitet
Rund 47 Prozent der Netzwerk-Administratoren glauben daran, dass im nächsten Jahr vermehrt Cyber-Attacken gegen US-Unternehmen durchgeführt werden. Nur 19 Prozent halten dieses Szenario für höchst unwahrscheinlich.
Weiters gaben 45 Prozent der Befragten an, ihr Unternehmen würde eine solche Attacke völlig unvorbereitet treffen, die nötigen Sicherheitsvorkehrungen wären nicht vorhanden. 19 Prozent halten ihr Unternehmen für ausreichend geschützt.
"Das sind keine besonders ermutigenden Ergebnisse", sagte BSA-CEO Robert Holleyman.
Auch Regierungsbehörden nicht gerüstet
Eine gleichartige Studie, die vor zwei Monaten durchgeführt
wurde, ergab, dass auch die Netzwerke in Regierungsbehörden gegen
derartige Gefahren nicht ausreichend gerüstet seien.

Angst vor wirtschaftlichen Nachteilen
Mit den beiden Studien untermauert die BSA ihre Initiative für neue gesetzliche Regelungen gegen Cyber-Angriffe.
Allen voran soll das von Präsident Bush beabsichtigte "Department of Homeland Security" errichtet und eine Ausnahmeregelung des "Freedom of Information Act" für Unternehmen, die Cyber-Attacken melden, geschaffen werden.
Bisher melden viele Unternehmen Angriffe auf ihre Netzwerke aus Angst vor wirtschaftlichen Auswirkungen nicht.
Nach dem "Freedom of Information Act" [FOIA] kann jeder US-Bürger mittels eines schriftlichen Antrags an Informationen, die nicht unter die gesetzliche Geheimhaltung fallen, gelangen. Eine Ausnahmeregelung könnte dafür sorgen, dass nur das künftige "Department of Homeland Security" über Attacken informiert würde und die Daten vor der Öffentlichkeit geheim gehalten würden.

Angriff auf die Infrastruktur des Internets
Zwei Drittel aller IT-Fachkräfte glauben an einen kommenden, groß angelegten Angriff auf die Infrastruktur des Internets. Die Hälfte ist außerdem der Überzeugung, dass die Gefahr seit dem 11. September zugenommen hat.
Die Gesetzgeber sind sich der Gefahren von Computer-Attacken erst seit kurzem bewusst. Der Abgeordenete und Vorsitzende des House Energy and Commerce Committee, Billy Tauzin, erklärte: "Danke, dass sie uns mit dieser Studie aufgeschreckt haben. Wir müssen in dieser Hinsicht sensibler sein."
"Cybersecurity muss künftig auf unserer Prioritätenliste ganz oben stehen," bekräftigte Holleyman.