Preis entscheidet über Erfolg von MMS
Die Betreiber der GPRS- ["2.5G"] und UMTS- ["3G"] Mobilfunknetze setzen große Hoffnungen in MMS [Multimedia Messaging System]. Ob MMS tatsächlich ein Erfolg im Massenmarkt wird, hängt vom Preis ab - so das wenig überraschende Ergebnis einer aktuellen Studie.
Desto billiger die einzelne MMS aber auch die dafür erforderliche Hardware [MMS-fähige Handys, dazupassende Kameras] für den Endkunden ist, umso mehr Umsatz werden die Netzbetreiber demnach mit MMS machen.
Positiver Cash-Flow wird in der Branche dringend benötigt. Die Investitionen in die neue Netzinfrastruktur und nicht zuletzt die UTMS-Lizenzgebühren waren beziehungsweise werden nicht ohne.
Das ist MMS [Multimedia Messaging System]
Bei MMS kann der Anwender unterschiedliche Medien wie Texte, Bilder, Animationen, Video- und Audiosequenzen in einer Nachricht verarbeiten und anschließend als Nachricht per Hany verschicken. In technischer Hinsicht fungiert MMS als IP-basierte Lösung für die Übertragung von multimedialen Inhalten von und zu verschiedenen mobilen Endgeräten.
Revival der Handy-Subventionen möglich
Die Versuche vieler Netzbetreiber, die Subventionen für Mobiltelefone zurückzuschrauben, gehen laut der Studie der Analysten der Forschungs- und Beratungsfirma Ovum in die falsche Richtung. Wenn MMS zum erhofften Erfolg werden soll, sind deutliche Subventionierungen der MMS-fähigen Handys einer der beiden entscheidenden Faktoren.
Der andere Faktor ist der Preis der einzelnen MMS für den Enduser. Bisher setzen die meisten Netzbetreiber auf Tarife, bei denen jede MMS-Nachricht gleich viel kostet.
Während der erste MMS-Anbieter, die norwegische Telenor, noch stattliche 1.25 Euro für ein MMS verlangt, sind die Nachfolger mit deutlich niedrigeren Tarifen in den Markt eingestiegen. Sonera [die möglicherweise mit Telenor fusionieren wird] beispielsweise verlangt mit 60 Cent schon weniger als die Hälfte, während die Kosten bei einer Reihe anderer Anbieter um die 40 Cent liegen.
Preismodelle sind unterschiedlich
Nicht alle MMS-Anbieter haben sich aber auf eine Tarifgestaltung festgelegt, bei der jede Multimedianachricht gleich viel kostet. Die ungarische Westel beispielsweise unterscheidet zwischen kleinen, mittleren und großen Nachrichten. Der hongkonger Mobilfunker CLS verrechnet überhaupt nur den verursachten Datentraffic nach dem jeweiligen GPRS-Tarif, mit einer Zusatzgebühr für "Premium Content". Für Heavy-User gibt es derweil ein interessantes Angebot in Großbritannien. T-Mobile bietet dort eine Art Flatrate [maximal 10 MB Traffic] für 20 Pfund [rund 32 Euro] im Monat an.
MMS in AT
GPRS ist bei T-Mobile Voraussetzung, um MMS-Nachrichten zu verschicken. "Wer sich bei uns für MMS entscheidet, ist automatisch auch für GPRS angemeldet", heisst es bei T-Mobile Österreich auf FuZo-Anfrage. Freilich sind dafür keine extra Gebühren zu zahlen.
Bei T-Mobile ist der MMS-Versand seit dem 15. Juli möglich. Bis Ende Oktober ist der Versand innerhalb des eigenen Netzes gratis; auf eine Preisgestaltung danach hat man sich noch nicht festgelegt. Man wolle aber nach Anzahl und nicht nach Datenvolumen verrechnen. Der Preis wird sich am Mitbewerb orientieren.
Einziger Konkurrent ist derzeit Marktführer Mobilkom, One und tele.ring wollen noch zuwarten.
Bei der Mobilkom ist der MMS-Versand bis Ende August kostenlos. Wo kein GPRS verfügbar ist, kann man die MMS dennoch über GSM-WAP versenden, allerdings zu höheren Kosten, so die Mobilkom zur FutureZone. Nach der Trial-Periode soll eine MMS 60 Cent kosten.
MMS startet in Österreich