07.08.2002

E-BOMBS

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High-Tech-Waffen killen Computersysteme

Nach einem Bericht des US-Dienstes AviationNow könnten die USA bei einem Krieg gegen den Irak erstmals Hochenergie-Mikrowellen-Waffen [HPM] einsetzen.

Die Systeme erzeugen kurzzeitig einen starken elektromagnetischen Puls [EMP], der elektrische Einrichtungen zerstört und die Speicher eines Computers löscht. Damit kann eine gesamte Kommunikationsinfrastruktur zerstört werden.

Diese Waffen dienen der Informationskriegsführung, Menschenleben werden davon weitgehend verschont.

Erzeugung des elektromagnetischen Pulses

Für die Erzeugung des EMPs werden bisher zwei Methoden untersucht. Eine Möglichkeit besteht darin, eine Sprengladung um eine Spule, die unter Strom steht, zur Explosion zu bringen. Allerdings ist die Reichweite in diesem Fall zu gering und der Puls weit gestreut.

In der zweiten Version kommen spezielle Kondensatoren zum Einsatz, die gleichzeitig entladen werden. Dabei wird der EMP auf einen relativ schmalen Bereich konzentriert. Die Reichweite liegt derzeit bei rund 300 Metern.

Die E-Bomben wiegen 350 bis 380 Kilogramm. Damit können sie noch in Marschflugkörpern untergebracht werden. Für sich allein sehen sie wie Lufttorpedos aus.

Wiederverwendbare HPM-Waffen in Entwicklung

Als Träger für die HPM-Waffen sollen unbemannte Flugzeuge oder Cruise Missles zum Einsatz kommen. Während zurzeit die Systeme nur einmal eingesetzt werden können, erwarten sich Wissenschafter, dass in drei bis fünf Jahren wiederverwendbare HPM-Waffen zur Verfügung stehen.

Über Strom- und Telefonleitungen

Die US-Luftwaffe geht davon aus, dass HPM-Waffen auch gegen unterirdische Ziele eingesetzt werden können.

Anstatt wie konventionelle Bomben mehrere Meter Beton durchschlagen zu müssen, würde der EMP über Strom- und Telefonleitungen sowie Antennen in das Innere von Kommandozentren vordringen und die elektronische Einrichtung unbrauchbar machen.