Apple stellt eigene Bilanzen in Frage

04.08.2006

Der US-Computerhersteller Apple lässt aufgrund von Unregelmäßigkeiten bei Aktienoptionen seine Geschäftsergebnisse bis 2002 zurück prüfen und wird wahrscheinlich Gewinne revidieren müssen.

Apple wird voraussichtlich seine Geschäftsergebnisse seit September 2002 revidieren - die wohl erfolgreichste Zeit, die das Unternehmen je hatte.

Grund seien mögliche "Unregelmäßigkeiten" bei der Vergabe von Aktienoptionen an Mitarbeiter des Konzerns, teilte Apple am Donnerstag mit. Zu den Vorgängen sei eine interne Untersuchung eingeleitet worden.

Quartalsbericht verzögert

Deswegen werde sich auch die Vorlage des Geschäftsberichts für das zweite Quartal 2006 verzögern. Von den in Frage stehenden Aktienoptionen wurde eine auch an Konzernchef Steve Jobs vergeben.

Nähere Details zu den "Unregelmäßigkeiten" gab Apple jedoch zunächst nicht bekannt.

Apple hatte für das dritte Quartal Mitte Juli dank der ungebrochen starken Nachfrage nach dem iPod und besseren Mac-Verkäufen einen Gewinnsprung von 48 Prozent auf 472 Millionen Dollar gemeldet. Der Umsatz kletterte um 24 Prozent auf 4,37 Milliarden Dollar.

Alte Bilanzen nicht vertrauenswürdig

Der Konzern teilte mit, allen seit dem 29. September 2002 vorgelegten Bilanzen könne "nicht mehr vertraut" werden. Es sei allerdings noch unklar, welche Quartalsberichte im Einzelnen revidiert werden müssten und welchen Umfang die Korrekturen hätten.

Untersuchungen laufen

Unabhängige Prüfer wurden eingeschaltet. Ein Apple-Sprecher sagte dem "Wall Street Journal" am Donnerstag, man werde keine weiteren Angaben bis zum Abschluss der Untersuchungen machen.

Bei Apple versicherte man, die Ergebnisse "so schnell wie möglich" vorzulegen", ein Termin wurde aber nicht genannt.

Die Nachricht ließ die Apple-Aktie im nächbörslichen Handel um fast fünf Prozent fallen, auch am Freitag bewegte sich das Papuier weiter im Minus.

(AFP | dpa)