20 Jahre Compact Disc
Die Compact Disc [CD] wird 20 Jahre alt: 1982 gilt als das Geburtsjahr der Audio-CD.
PolyGram stellte am 17. August die erste Audio-CD mit Musik aus dem Klassikbereich weltweit großserienmäßig her: Claudio Arrau interpretiert auf dem Klavier verschiedene Walzer von Frederic Chopin. Die erste CD mit Popmusik vom selben Hersteller ist das Album "The Visitors" der Musikgruppe ABBA. Beginnend mit 376.000 silbernen Scheiben im ersten Jahr hat Universal Music als Nachfolger von PolyGram in Hannover-Langenhagen bis Ende 2001 mehr als 1,8 Milliarden CDs produziert.
Gemeinsam mit Philips und PolyGram entwickelte Bayer die Technologie für Compact Discs. Ein speziell zugeschnittener Polycarbonattyp war der Ausgangs-Kunststoff, der bis heute ¿ inzwischen mehrmals modifiziert ¿ das Basismaterial für alle CD-Speichermedien darstellt.
Erster CD-Player von Sony
Sony stellte 1982 in Japan den ersten CD-Player vor. Als erste
Audio-CD kam das Album von Billy Joel, "52nd Street", auf den Markt.
Die Audio-CD boomte sofort nach Startbeginn: Allein in den USA
wurden 1983 etwa 30.000 CD-Player und 800.000 Musik-CDs verkauft.
Philips und Sony mit eigenen Standards
Philips und Sony arbeiteten nahezu zeitgleich und zunächst unabhängig voneinander an eigenen CD-Projekten. Beide Firmen entwickelten zunächst eigenständig, einigten sich jedoch schließlich auf einen gemeinsamen CD-Standard, der Normen und Spezifikationen zur Datenspeicherung, Fehlerkorrektur etc. im so genannten Red-Book [IEC-908] festlegt. Diese Norm ermöglicht es, dass heute jeder CD-Player und jedes CD-ROM-Laufwerk jede Audio-CD abspielen kann.
Ursprünglich sollte eine Compact Disc auf Vorschlag von Philips einen Durchmesser von 11,5 Zentimetern mit einer Spielzeit von 60 Minuten besitzen. Um aber die neunte Symphonie von Beethoven komplett auf eine CD zu bringen, wurden die Spezifikationen geändert. Man einigte sich auf einen Durchmesser von zwölf Zentimetern, wodurch eine Spielzeit von 74 Minuten möglich wurde. Später wurde dann außerdem die CD-Single mit einem Durchmesser von acht Zentimetern und einer möglichen Spieldauer von 21 Minuten in den Markt gebracht.
Daten statt Musik
Schnell zeigte sich, dass sich das neue Format zu weit mehr
eignet, als "nur" Musikstücke abzuspeichern: 1992, zehn Jahre nach
der Audio-CD, kam die CD-ROM [ROM = Read Only Memory] auf den Markt,
ein Format, das, nachdem es einmal beschrieben wurde, nicht mehr
veränderbar ist.
650 Megabyte pro CD
Mit einer Kapazität von 650 Megabyte [in Extremversionen bis zu 900 Megabyte] bietet sie ein Speichervolumen von mehr als 450 Floppy-Discs oder 24.000 beschriebenen DIN-A4-Seiten. Mit Rohlingpreisen unter 50 Cent und Presspreisen, die weit darunter liegen, ist die CD-ROM bis heute das preiswerteste Speichermedium.
Für dieses neue Anwendungsgebiet einer CD entwickelten Philips und Sony das Red-Book-Format weiter. Als Ergebnis erschien 1984 die so genannte Yellow-Book-Spezifikation [ISO/IEC 10149]. Dieser Standard regelte den direkten Zugriff auf einzelne Sektoren der CD. Da Computerdaten wesentlich empfindlicher gegen Störungen sind als die Daten auf Musik-CDs wurde eine Technologie entwickelt, die einen Teil des Speicherplatzes für eine Fehlerkorrektur reserviert. Das garantiert eine hohe Datensicherheit.
Nachfolger DVD mit neuen Rekorden
Der Geist der CD lebt nicht nur in Milliarden von Audio-CDs,
CD-ROMs und CD-Rohlingen weiter, sondern auch in deren Nachfolgern.
DVDs [Digital Versatile Discs] speichern sowohl Audio-, Video- als
auch Computerdaten. Die Verbreitung von DVD-Playern und -laufwerken
passiert rasanter, als dies vor 20 Jahren mit der CD der Fall war.
Und die Industrie arbeitet bereits an den nächsten Formaten, die bis
zu 100 Gigabyte auf einer Silberscheibe unterbringen. Eins hat sich
jedoch nicht geändert: der Streit um das richtige Format.
Heuer 53 Millionen neue DVD-Player