Geheimnis um Fair-Use-Limit gelüftet
Die Chello User Group hat am Dienstag auf ihrer Site ein Schreiben des "Chello Abuse Teams" veröffentlicht. Darin wird das seit Jahren gut gehütete Geheimnis um die "Fair Use Policy" gelüftet.
Chello gibt ein Download-Limit von unter zehn GB als Richthilfe und Empfehlung für die Einhaltung der "Fair Use" an. Dabei sind die Produkte Chello Standard und Chello Plus gleichgestellt.
"Auch das verwendete Netz ist dabei unerheblich - internationale, nationale und Chello-eigene Netze sind somit vollauf gleichwertig in Ihrer Bewertung", heißt es in dem Mail. Dies bedeutet, dass auch Daten, die beispielsweise vom Chello-eigenen Proxyserver, den Chello-Websites oder vom Chello-Newsserver bezogen werden, in die Zählung miteinbezogen werden.
Werbung und Wirklichkeit
Unzufriedene Chello-User hatten im April zu einer Demonstration
vor dem Sitz der Telekabel Wien aufgerufen und werfen dem
Unternehmen vor, "den beworbenen, unlimitierten Internet-Zugang nach
einer massiven Preiserhöhung auch nicht mehr unlimitiert liefern zu
wollen". Das Downloadvolumen und die Handhabe von Chello mit den
"Dauersaugern" ist seit langem umstritten.
Stichwort "Fair Use"
Das im monatlichen Paketpreis inkludierte Downloadvolumen wird bei den Produkten Standard, Student und Plus nach dem "Fair Use"-Prinzip geregelt.
Es soll ein gewisses Gleichgewicht unter den Benutzern erhalten und eine exzessive Ausnutzung der Verbindung durch einzelne Benutzer vermeiden. Üblicherweise ist ein zeitweiliges Überschreiten des Datentransfervolumens zulässig, nur Benutzer, deren Übertragungsvolumen permanent deutlich darüber liegt, werden "abgemahnt".
Dies bedeutet die Drohung einer Kündigung, so der Kunde sich nicht einschränkt oder sich für ein teureres Produkt entscheidet. Im März betraf dies etwa 500 Chello-Kunden.
Die Meldung der Chello User GroupUser kritisieren Fehlen eines Zählers
Zum Unmut der Chello User Group gibt es für Kunden nach wie vor keine Möglichkeit, den offiziellen "Zählerstand", also die bisher heruntergeladene Datenmenge, zu kontrollieren ¿ es sei denn, der Kunde entscheidet sich für das Produkt "Chello Plus Neu".
Bei Chello Plus Neu, dass nur mehrmals abgemahnten "Powerleechern" quasi als "letzter Ausweg" angeboten wird, erhält man für monatlich 69 Euro eine Anbindung, bei der zehn GB Traffic inkludiert sind. Jedes weitere GB schlägt mit zwölf Euro zu Buche.
Ab 20 GB in einem Monat wird gar die Modemgeschwindigkeit automatisch auf 56 kbit/sec [das entspricht in etwa der Geschwindigkeit eines Wählleitungszuganges] gedrosselt. Der Preis der zusätzlichen Daten verringert sich dabei aber nicht.