AOL bereut Suchanfragen-Herausgabe
Nachdem der Internetriese AOL 20 Millionen Suchanfragen seiner Nutzer ins Netz gestellt hat, sieht er sich mit heftiger Kritik konfrontiert.
AOL hat sich nun dafür entschuldigt, Daten zu 20 Millionen Suchmaschinenanfragen von mehr als 650.000 seiner Kunden für Forschungszwecke ins Netz gestellt zu haben.
"Dies war ein Fehler, und wir sind darüber sehr wütend und verärgert", erklärte das Unternehmen in einem am Dienstag von der "Washington Post" veröffentlichten Statement.
Für Netz-Forscher
Zwar wurden die Schlagwortsucher auf der Website nur durch eine Nummer gekennzeichnet, was ihre Identifizierung schwierig macht. Dennoch sind nach Angaben von Experten in manchen Fällen durchaus Rückschlüsse auf die Identität möglich.
Veröffentlicht wurden die Infos im Juli auf einer neuen AOL-Website, die für Netz- und Kommunikationswissenschaftler bestimmt ist.
Die preisgegebenen Daten zu den Anfragen auf der AOL-Suchmaschine stammen aus dem Zeitraum von März bis Juli. Alle Infos kamen von Kunden in den USA.
Kreditkarten- und Sozialversicherungsdaten
Michael Arrington, Betreiber des renommierten Weblogs "TechCrunch" sagte der Zeitung, teilweise seien durchaus persönliche Daten wie Adressen und Namen, Kreditkarten- und Sozialversicherungsnummern auf die Website gestellt worden. Manche Leute schrieben eben "alles, woran sie denken können" in die Box für die Suchanfrage.
AOL leitete unterdessen eine interne Untersuchung des Vorfalls ein. Das Unternehmen will gegebenenfalls disziplinarische Maßnahmen gegen die verantwortlichen Mitarbeiter verhängen.
(AFP)