Apple verteidigt Kopierschutz-Praxis

iTunes
09.08.2006

Kritik der europäischen Verbraucherschützer, wonach Apples Musicstore iTunes Kundenrechte ignoriert, kontert Apple mit Gelassenheit.

Apple-Marketingchef Phil Schiller verteidigt das Geschäftsmodell des hauseigenen Online-Musikladens iTunes Music Store.

Folge man der Kritik der Verbraucherschützer, liefe dies letztlich auf eine Abschaffung des Kopierschutzes Fairplay hinaus, mit dem Apple vor allem die Rechte der Musiker verteidige, so Schiller.

"Diebe" als größte Wettbewerber

"Die größten Wettbewerber im Online-Musikmarkt sind immer noch die Diebe, die geschütztes Material im Internet verteilen."

Schiller räumte jedoch ein, dass Lieder aus iTunes am einfachsten auf dem iPod von Apple abgespielt können.

In Deutschland warf jüngst der Verbraucherzentrale Bundesverband den beiden führenden Musik-Portalen in Deutschland, Musicload von T-Com und den iTunes Music Store vorgeworfen, die Verbraucherrechte konsequent zu ignorieren. Die Verbraucherzentrale störte sich vor allem am "Kleingedruckten" der Allgemeinen Geschäftsbedingungen und kritisierte, dass Songs aus den Onlineläden nicht auf beliebigen Musikplayern abspielbar seien.

"Alle Möglichkeiten zur Auswahl"

Jeder iTunes-Kunde könne die Musik aber auch auf CD zu brennen und auf diesem Weg in andere Player exportieren, so Schiller - ein eher umständlicher Weg, vor allem für nicht allzu versierte Computernutzer.

"Dieser Markt ist jung und sehr umkämpft. Die Kunden haben alle Möglichkeiten zu Auswahl. Sie könnten bei Sony oder Microsoft einkaufen. Sie entscheiden sich aber mehrheitlich für die Kombination iTunes/iPod von Apple", so Schiller weiter.

Nicht richtig sei zudem der Vorwurf, Apple wolle das Musikgeschäft monopolisieren. "Wir haben inzwischen ein großes Ökosystem rund um den iPod und iTunes geschaffen."

Dazu gehörten beispielsweise die Kooperationen mit Audible im Markt für Hörbücher, die Zusammenarbeit mit Motorola im Mobilfunkmarkt oder die jüngsten Projekte mit Nike und Coca-Cola.

(dpa)