Statistik-Streit um Musiktauschbörsen
Die Musikbranche macht trotz anders lautender Studien erneut die Musiktauschbörsen im Internet für ihre weiter sinkenden Umsätze verantwortlich.
Die Verkäufe von Audio-CDs seien in den USA im ersten Halbjahr 2002 um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gefallen, teilte der Verband Recording Industry Association of America [RIAA] am Dienstag mit.
Schuld daran sei vor allem das illegale Herunterladen von Musik aus dem Internet und das illegale Kopieren von CDs, hieß es. Dies habe eine Studie der Marktforschung Peter D. Hart Research Associates ergeben.
Peter D. Hart Research AssociatesStreit der Statistiker
Erst vor rund zwei Wochen war das Marktforschungsinstitut Forrester Research in einer Studie auf ein gegenteiliges Ergebnis wie die RIAA gekommen. Eine ganze Reihe anderer Ursachen sei für die Umsatzeinbußen verantwortlich, darunter zum Beispiel die allgemeine wirtschaftliche Rezession sowie die Konkurrenz durch Video-Spiele und DVDs, hieß es.
Und die Marktforscher von Ipsos Reid und Jupiter Communication kamen schon davor bei Auswertungen von Umfragen zu dem Ergebnis, dass Nutzer von Tauschbörsen genauso viel oder sogar mehr Geld für den Kauf von CDs ausgeben wie Internet-abstinente Musikkonsumenten.
Die RIAA beruft sich dagegen auf eine Untersuchung des Marktforschers Peter D. Hart Research Associates unter 860 Internet-Musik-Konsumenten vom Mai 2002. Demnach haben 41 Prozent derer, die mehr Musik herunterladen als noch vor sechs Monaten, auch entsprechend weniger CDs als vor diesem Zeitpunkt gekauft.
Forrester: Kein Schaden für Musikindustrie