04.09.2002

ABWARTEN

Bildquelle: orf on

Dämpfer für Audio-CDs mit Kopierschutz

Die exakte Verbreitung von Audio-CDs mit Kopierschutz ist derzeit schwer festzustellen, da die Musiklabels in der Regel die Zahlen vertraulich behandeln und die Hersteller der Technologien nur grobe Daten veröffentlichen, die zudem wenig über die echten Verkäufe aussagen.

Derzeit mehren sich allerdings Anzeichen dafür, dass die einst überschwänglich begrüßten Technologien zögerlicher zum Einsatz kommen als noch vor enem Jahr.

In Europa berichten jedenfalls Branchenkenner von einer deutlichen Abnahme der Titel mit Kopierschutz, und in den USA sprechen sogar einige Musikindustrie-Manager offen von enttäuschenden Erfahrungen.

Enttäuschte Erwartungen

Am deutlichsten spricht derzeit BMG über die Zurückhaltung beim CD-Kopierschutz: "Unsere Erwartungen in den Kopierschutz haben sich leider nicht erfüllt", kommentiert Christa Haussler von der BMG-Technologieabteilung.

Universal gibt sich zugeknöpfter, spricht aber immer noch von ersten Schritten, die die Tauglichkeit der Technologie erkunden sollen.

Besonders erstaunlich in diesem Zusammenhang ist die Ausssage von RIAA-Chef [Industry Association of America] Cary Sherman, der meint, dass "die [Kopierschutz-] Technologie noch konsumentenfreundlicher werden muss".

Nur eine Pause

Dass die Musikindustrie vom Konzept des Kopierschutzes für Audio-CDs angesichts der derzeitigen Ernüchterung Abstand nimmt, ist aber nicht zu erwarten.

Vielmehr sollten die Labels schlicht auf die Perfektionierung der Technologie und eine langsam wachsende Akzeptanz bei den Konsumenten warten.

Noam Zur von der Firma Midbar, die den "Cactus Data Shield" [CDS] entwickelt, sieht allerdings die optimale Balance zwischen wirksamem Kopierschutz und Kompatibilität schon jetzt erreicht.