10.09.2002

PLÄNE

Bildquelle: Uncle Sam

US-Regierung macht das Internet "sicher"

Die US-Regierung will Steuermittel und freiwillige Beiträge der Industrie einsetzen, um "die Sicherheit im Internet" zu verbessern.

Dabei sollen auch Firmen, Behörden und jeder Einzelne, der zu Hause mit seinem PC ins Netz geht, verpflichtet werden, mehr für die Sicherheit des Internets zu tun.

Dies geht jedenfalls aus einem Entwurf für eine entsprechende Regierungsinitiative hervor, der schon jetzt vorab bekannt wurde.

Halbstaatliche Software-Optimierung

Zu den weiteren Vorschlägen in der 30-seitigen Vorlage gehört auch ein Testzentrum der Industrie für Software, das garantieren soll, dass durch Software-Upgrades keine Sicherheitslücken entstehen.

Ein Fonds soll dabei Geld bereitstellen, damit besonders sichere Versionen von Betriebssystemen entwickelt werden können. Vor allem die offensichtlich teils aus staatlichen Geldern finanzierte Entwicklungsarbeit sollte der Software-Industrie eigentlich gefallen:

Business-Software-Alliance-Chef Bill Conner appellierte bereits vor einigen Monaten an die US-Regierung, "mindestens so viel Zeit, Aufwand und Geld für die IT-Sicherheit aufzuwenden wie für die Bekämpfung des Y2K-Bugs".

Beschneidung der Informationsfreiheit

Rund ein Jahr nach den Anschlägen vom elften September befürworten unterdessen mehr als zwei Drittel der Amerikaner die Löschung von Regierungsinformationen im Internet.

Sie glauben aber nicht, dass das für den Kampf gegen den Terrorismus entscheidend ist, wie aus einer jetzt veröffentlichten Umfrage des "Pew Internet and American Life Project" hervorgeht.

In der Frage, ob die Regierung auch E-Mails und andere Aktivitäten im Internet überwachen sollte, sind die US-Bürger aber gespalten:

47 Prozent waren dagegen, 45 Prozent dafür. "Je mehr es um allgemeine, alltägliche Dinge geht, desto wachsamer werden die Menschen", erklärt Lee Rainie, der Direktor des Instituts.