Neuer Phishing-Angriff auf BA-CA-Kunden

E-Mail-Welle
16.08.2006

Opfer einer neuerlichen Phishing-Attacke wurden am Mittwochnachmittag Kunden der Bank Austria Creditanstalt [BA-CA]. In Deutschland werden die Opfer mit den gefälschten E-Mails im Durchschnitt um 4.000 Euro erleichtert.

Dabei hätten Betrüger per E-Mail die Empfänger dazu aufgefordert, auf einer vermeintlichen Homepage der Bank den PIN-Code und zehn TANs in ein Formular einzugeben, so ein Sprecher der BA-CA. "Wir warnen davor, dort etwas einzugeben."

Kein Schaden erwartet

Laut Angaben wurde Mittwochnachmittag um etwa 13.30 Uhr eine sehr große Zahl der Phishing-Mails verschickt. Wie viele Kunden betroffen seien, müsse allerdings erst in den kommenden Tagen eruiert werden.

Erkennbar sei die betrügerische Absicht laut BA-CA schon beim Aufrufen der Seite. Der im E-Mail angegebene Link führe zu keiner verschlüsselten Seite.

Banken und betroffene Firmen raten dazu, grundsätzlich nie persönliche Zugangs- oder Kontodaten herausgeben, wenn sie per E-Mail dazu aufgefordert werden. Keine Bank versendet zudem solche E-Mails.

Hotline für Zugangssperre

Kunden, die auf der vermeintlichen BA-CA-Homepage ihre Daten bekannt gegeben haben, sollen sich unter der Telefonnummer 050505-26100 melden. Die Hotline ist täglich 24 Stunden erreichbar und kann den Online-Zugang innerhalb weniger Minuten sperren.

Die BA-CA macht sich über zu erwartende Schadensfälle allerdings keine Sorgen, man erwarte keine oder nur eine sehr geringe Schadenssumme. Die Kunden seien inzwischen sehr sensibel für Phishing-Attacken, gibt man sich dort zuversichtlich.

Bei einem ähnlichen Fall Anfang des Jahres sei nur ein Kunde betroffen gewesen, der sich kurz nach dem Vorfall selbst bei der Bank gemeldet habe.

4.000 Euro Schaden pro Opfer

In Deutschland ist die Zahl der Phishing-Opfer im ersten Halbjahr dieses Jahres dagegen um bis zu 50 Prozent gestiegen, berichtet der Branchenverband BITKOM unter Berufung auf die deutschen Landeskriminalämter. Im Schnitt stahlen Betrüger rund 4.000 Euro von den Konten ihrer Opfer.

Laut BITKOM tauchten zuletzt rund 12.000 Phishing-Seiten pro Monat im Netz auf. Das seien fast vier Mal so viele wie im Mai vergangenen Jahres.

Auch Zahlen der international aktiven Anti-Phishing-Arbeitsgruppe APWG dokumentieren die rasante Zunahme dieser Betrügereien, wie der Branchenverband weiter mitteilte. In der jüngsten Statistik der Arbeitsgruppe vom Mai wurden mehr als 20.000 Daten-Attacken per E-Mail registriert; das war ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor.

(dpa | APA)