Rettung für angeschlagene MobilCom
Das angeschlagene deutsche Mobilfunk-Unternehmen MobilCom kann mit staatlichen Hilfen in Höhe von bis zu 400 Millionen Euro rechnen.
Damit werde der "momentane Liquiditätsengpass" eines ansonsten "kerngesunden Unternehmens" überbrückt, sagte Wirtschaftsminister Werner Müller am Sonntagabend nach einem mehrstündigen Krisentreffen mit der Unternehmensspitze und Vertretern der schleswig-holsteinischen Landesregierung in Berlin.
France Telecom weiter in der Pflicht
Die Mittel würden von der bundeseigenen Kreditanstalt für
Wiederaufbau und der schleswig-holsteinischen Landesbank zur
Verfügung gestellt, sagte Müller. Auch Großaktionär France Télécom,
der am Donnerstag seinen Rückzug verkündet hatte, stehe weiter in
der Pflicht, betonte Müller.
Hilfe gegen FT
Die Bundesregierung hatte angekündigt, sie wolle MobilCom bei einer möglichen Schadenersatzklage gegen den ausgestiegenen Großaktionär beistehen. Die mit 70 Milliarden Euro verschuldete France Télécom hatte ihre Unterstützung für das Büdelsdorfer Unternehmen aufgekündigt. Daraufhin teilte MobilCom mit, ein Insolvenzantrag werde vorbereitet. Bei dem Unternehmen standen rund 5500 Arbeitskräfte auf dem Spiel.
An dem Krisentreffen nahmen neben Müller auch sein Staatssekretär Alfred Tacke und der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Bernd Rohwer sowie Vertreter des Kanzleramts und des Finanz- und Justizministeriums teil. Von Unternehmenssseite waren Vorstandschef Thorsten Grenz sowie MobilCom-Gründer Gerhard Schmid dabei.
50 Mio. Euro am Montag
Die erste Tranche von 50 Millionen Euro solle bereits am Montag ausgezahlt werden. France Telecom sei eindeutige Verpflichtungen gegenüber MobilCom eingegangen, betonte Müller.