Bruch France Telecom/MobilCom endgültig
Die Pariser Regierung hat den deutschen Hoffnungen auf eine Wiederannäherung der Telefonkonzerne France Telecom und MobilCom eine Absage erteilt:
Die Entscheidung der halbstaatlichen France Telecom zum Bruch mit dem norddeutschen Partner sei "leider unausweichlich", sagte die französische Industrieministerin Nicole Fontaine. Bei France Telecom hält der Staat noch mit rund 55 Prozent die Mehrheit.
Wie die wegen Milliardenschulden ins Schlingern geratene France Telecom wieder auf Kurs gebracht werden soll, steht unterdessen weiterhin nicht fest. Für France Telecom werde es "wahrscheinlich" ein ganzes Lösungspaket des französischen Staates geben, sagte Fontaine der Nachrichtenagentur AFP; eine einzelne Maßnahme reiche nicht aus. Ob dieser Plan eine Kapitalerhöhung und einen staatlich garantierten Kredit enthalten werde, solle zusammen mit der neuen Firmenleitung festgelegt werden.

Hoffnungen enttäuscht
Bundeskanzler Gerhard Schröder [SPD] hatte Paris am Montag gedrängt, France Telecom zu einem weiteren Engagement bei MobilCom zu bewegen.
Auf dieser Annahme basiert der am Sonntag vereinbarte Rettungsplan der Bundesregierung, der MobilCom einen Überbrückungskredit von 400 Millionen Euro zur Verfügung stellt.
Mit dem Rettungspaket konnte die Insolvenz von MobilCom nach dem am vergangenen Donnerstag angekündigten Rückzug von France Telecom zunächst abgewendet werden. France Telecom hält 28,5 Prozent an MobilCom.