25.09.2002

ERSTMALS

Bildquelle: ORF

3G-Telefonat an GSM-Netz übergeben

Während die Provider noch immer auf der Suche nach der "Killerapplikation" für die im Mobilfunknetze der dritten Generation [3G] sind, wird eines der wichtigsten Features erst jetzt komfortabel möglich: Telefonieren.

Beim gegenwärtigen Stand der verfügbaren Technik reißt ein in einem UMTS-Netz geführtes Telefongespräch unweigerlich ab, wenn der User den Versorgungsbereich des Netzes verlässt. Unterbrechungsfreies Weitertelefonieren in einem vorhandenen GSM-Netz ist nicht möglich.

Sony Ericsson hat jetzt im Rahmen einer Präsentation für Telia und 3 [Hutchison] erstmals gezeigt, dass eine nahtlose Übergabe eines laufenden Telefonates von einem Netz zum anderen möglich ist. Ein derartiges Feature stellt eine wesentliche Voraussetzung für die Akzeptanz der 3G-Dienst durch die Endverbraucher dar.

Weltpremiere

Sony Ericsson verwendete bei der Präsentation handliche Testgeräte, die die verschiedenen Funktechnologien beherrschen und neben ihrer Verwendung für Interoperabilitätstests als "Proof of Concept" für potenzielle Kunden der 3G-Plattform von Ericsson gedacht sind.

Diese Plattform beherrscht sowohl WCDMA als auch GSM/GPRS und ermöglicht eben auch die demonstrierten Handovers. Der Energieverbrauch und die Akkukapizität der benutzten Testgeräte soll denen heute üblicher Mobiltelefone entsprechen.

"Aus Sicht des Providers kann man den Kunden jetzt Versorgung im ganzen Land ermöglichen, ohne gleich ein komplettes WCDMA-Netz haben zu müssen" sagte Ericsson-Sprecher Peter Olofsson.

"Es wurde viel darüber diskutiert und in Frage gestellt, ob derartige Handovers möglich sind. Wir wissen nicht, was unsere Konkurrenz tut, aber soweit wir informiert sind, hat das noch niemand demonstriert."

Die Notwendigkeit

Sinnvollerweise sollten Voicecalls von Kunden eines Anbieters, der sowohl GSM- als auch UMTS-Coverage bietet, im Regelfall im GSM-Netz geführt werden, um möglichst schnelle Datenverbindungen für alle User zu ermöglichen.

Allerdings werden die Netze nach derzeitigen Ausbauplänen erst ein bis zwei Jahre nach dem Start "intelligentes Ressourcenmanagement" dergestalt betreiben, dass Telefongespräche von Kunden mit Hybrid-Hardware [Telefone, die sowohl GSM als auch den UMTS-Standard WCDMA beherrschen] tatsächlich bevorzugt über GSM abgewickelt werden.