Griechenland hebt Game-Verbot auf
Nachdem Griechenland wegen eines restriktiven Gesetzes, das ursprünglich gegen Glücksspielautomaten gedacht war, aber praktisch alle elektronischen Spiele untersagte, in den letzten Wochen in die Schlagzeilen geraten war, hat jetzt das Finanzminsterium die Lage geklärt.
Demnach sind alle Spiele eindeutig legal, solange damit kein Geld gewonnen werden kann. Das entsprechende Gesetz ist vorerst auf Eis gelegt worden und soll überarbeitet werden.
Zuvor hatte schon ein Gericht das generelle Verbot von Computerspielen im Land für verfassungswidrig erklärt.
Eine Klage gegen zwei Betreiber von Internet-Cafes wurde vom zuständigen Richter zurückgewiesen. Die beiden Internet-Cafe-Besitzer und ein dort Beschäftigter waren verhaftet worden, nachdem einige ihrer Kunden online Schach und Counter-Strike gespielt hatten. Ihnen drohten laut Gesetz drei Monate Haft und eine Geldstrafe in Höhe von 4.950 Euro sowie der Entzug ihrer Geschäftslizenz.
Spieleverbot ist verfassungswidrigÜbereifrig
Mit der strengen Gesetzgebung hatte die griechische Regierung auf seit Monaten andauernde Proteste von Elternverbänden reagiert. Vor allem Kinder sollten mit dem Verbot davon abgehalten werden, bei Online-Glücksspielen ihr Taschengeld zu verjubeln.
Mit dem fraglichen Gesetz war die Regierung dann aber weit über diese Zielsetzung hinausgeschossen und hatte "aus Versehen" jede Art von elektronischem Spiel bis hin zum Handy-Games praktisch verboten.
Erlaubt sind Glücksspiele aller Art lediglich in Kasinos, die über eine entsprechende Lizenz verfügen.
Verwirrung in griechischen Netz-CafesProtestwelle und Angeklagte
Für eine Reihe von "Spiel-Straftätern" kommt die Einsicht der Regierung allerdings zu spät, da sie bereits nach dem fraglichen Gesetz bestraft wurden. Darunter sollen sich neben Internet-Cafe-Besitzern auch einige Touristen befinden, deren "Vergehen" im öffentlichen Gameboy-Gebrauch bestand.
Neben dem internationalen Proteststurm könnte auch eine Online-Petition des griechischen Verbandes der Internetcafes, Netcafe, zum Sinneswandel der Regierung beigetragen haben.
Online-Petition: "Real life paranoia!"