Erste 10-GHz-Prozessoren kommen 2006
Der US-Chiphersteller Intel will bis zum Jahr 2006 mit seiner Netburst-Mikroarchitektur die Zehn-GHz-Marke erreichen. Das berichtet das britische IT-Magazin "ComputerWire".
Intel geht davon aus, dass die Netburst-Technologie zehn Jahre lang eingesetzt werden wird.
"Die Taktfrequenz von zehn GHz in vier Jahren ist zu erreichen, da das Mooresche Gesetz weiterhin gilt," sagte Bill Sui, Vizepräsident und Manager für Intels Desktop-Bereich. Bei Netburst handelt es sich um den Nachfolger der seit dem Pentium Pro eingesetzten P6-Architektur.
Ende des Jahres drei GHz
Das Mooresche Gesetz besagt, dass sich die Anzahl der
Transistoren auf einer gegebenen Fläche Silizium etwa alle zwei
Jahre verdoppelt. Die aktuellen Pentium-4-Prozessoren basieren
bereits auf der Netburst-Mikroarchitektur und sollen Ende dieses
Jahres mit drei GHz getaktet werden.
"Prescott" erlebt zehn GHz nicht mehr
Die nächste Generation der Chips, bisher unter dem Codenamen "Prescott" bekannt, wird ebenfalls auf dieser Technologie aufbauen. Diese Prozessorgeneration soll in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres erscheinen und im 90-nm-Prozess auf 300-mm-Wafern produziert werden. Prescott ist der erste Desktop-Prozessor, der mit Hyperthreading ausgestattet ist.
Bill Sui sieht die Prescott-Chips im Jahr 2004 in Standardrechnern, geht aber davon aus, dass die zehn GHz erst mit der darauf folgenden Prozessorgeneration erreicht werden, auch wenn das Unternehmen diese weiterhin auf Netburst aufbauen will.
Spekulationen
Außer Hyperthreading soll noch eine "Überraschung" im Prescott
warten. Diese Ankündigung hat zu wilden Spekulationen geführt. Zum
einen ist das von manchen erhoffte Yamhill [Intels angeblicher
Kompatibilitätsmodus zu AMDs x86-64] nicht totzuschweigen. Noch
weiter gehen Spekulationen, Intel könnte dem Prescott einen
IA-64-Modus spendieren und damit der Desktop-CPU die 64-Bit-Befehle
des Itanium beibringen.
Desktop und Notebook wachsen zusammen
Der Markt für mobile Prozessoren wird laut Sui in den nächsten Jahren weiter wachsen, weil die Infrastruktur durch mobile Netzwerke verbessert werde.
Zukünftig würden Desktops und Notebooks nicht mehr getrennt entwickelt: Da auch im mobilen Bereich eine immer höhere Rechenleistung gefragt sei, würden Features von Prescott in mobile Prozessoren Einzug halten.
Erweiterte Power-Management-Funktionen in Prozessoren aus der mobilen Welt könnten andererseits auch bei Desktops-CPUs nützlich werden.